Umweltnetzwerk erhebt schwere Vorwürfe gegen Kieler- und Lübecker Behörden
Umweltnetzwerk erhebt schwere Vorwürfe gegen Kieler- und Lübecker Behörden · schwere Vorwürfe erhebt das Umweltnetzwerk Hamburg in einer gutachtlichen Stellungnahme gegen Landesbehörden in Kiel-Flintbek (LLUR), sowie gegen die Stadt Lübeck zu einer Ende 2016 ergangenen Änderungsgenehmigung der Bauschuttrecyclinganlage – dem MAZ-Travemünde in Lübeck. Diese Abfallanlage ist mit 185.000 Tonnen Durchsatz pro Jahr eine der größeren Abfallaufbereitungsanlagen im Lande Schleswig-Holstein. Sie behandelt u.a. Bauschuttabfälle aus Lübeck, sowie den umliegenden Landkreisen Ostholstein, Segeberg, Lauenburg, Stormarn, Ratzeburg, plus dem westlichen Mecklenburg. Das Umweltnetzwerk kommt in seiner gutachtlichen Expertise zur Aussage, dass die Genehmigung für die Bauschuttrecyclinganlage nie am Standort Travemünde hätte erteilt werden dürfen. Hierfür fehlen wesentliche Voraussetzungen – wie u.a. die Genehmigungsvoraussetzung zum Anlagenbetrieb mit einer Wasserbedüsung zur Staubminimierung, die Mangels Wasserzuleitungen nicht gar möglich ist.
Von der Stadt Lübeck – als Grundstücksbesitzerin des MAZ-Geländes – wurde ohne jeden Grundwasserschutz zugunsten einer Erdbaufirma auf eine erforderliche Sickerwasserfassung verzichtet – wurde kein Abwasserkonzept umgesetzt. Dies obwohl diese Firma eine Behandlung und Zwischenlagerung von schadstoffhaltigen Abfällen (bis Z-2 nach LAGA) beantragt hatte. Da durch die ausgebeutete Kiesgrube auf dem MAZ-Betriebsgelände keine Bodenfilterung, kein Untergrundschutz mehr vorhanden ist, können durch die Niederschläge Schadstoffe aus den Abfällen auslaugen und in das Grundwasser gelangen. In dieser ländlichen Region werden von den Anwohnern noch viele Brunnen zur Eigenversorgung genutzt.