„Und morgen? Extreme Rechte in Sachsen“
Montag 15.03.2010 * 19.00 Uhr * Audienzsaal des Lübecker Rathauses* Eintritt frei
Eine Veranstaltung im Vorfeld der Verhinderung des Nazi-Aufmarsches am 27. MärzIn ihrem Buch warnt Köditz vor Pauschalurteilen und fordert eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der NPD. Als Abgeordnete des sächsischen Landtages sieht und hört Köditz live worüber sie schreibt. Wohl auch aus diesem Grund zeichnet sie kein realitätsfernes Bild des glatzköpfigen, dummen Neonazis im Parlament. “Will ich ein realistisches Szenario entwerfen, um auch zukünftige Gefahren besser einschätzen zu können”, so Kerstin Köditz, “darf ich die NPD nicht für dümmer halten als die mit ihr konkurrierenden Parteien.” Sie analysiert sehr genau, nicht nur auf der kommunalen Ebene, auch im Landtag. Den Anspruch, darüber ein wissenschaftliches Buch zu verfassen, hat Köditz dabei nicht. Ihr Buch sei “anders”, schreibt sie: “Es ist weder aus der Sicht einer außenstehenden Wissenschaftlerin noch aus der einer beobachtenden Journalistin geschrieben.” Köditz betrachtet die “extreme Rechte” durch die parteipolitische Brille, ohne dadurch den Beobachtungsgegenstand zu verzerren. Und bei diesen Beschreibungen scheint an ebenso vielen Stellen, an denen die Politikerin durchblitzt, die Journalistin und die Wissenschaftlerin durch.
Wie trauriger Weise in jedem Jahr missbrauchen Nazis diesen Gedenktag, der ursprünglich an die Bombardierung von Lübeck erinnern und vor den Folgen der damaligen Nazidiktatur warnen soll. Mit einem angeblichen „Trauermarsch“ wollen die Nazis wieder durch die Stadt ziehen und uns glauben machen wollen, Deutschland sei unschuldiges Opfer des zweiten Weltkrieges. Dieser Lüge und der damit einhergehenden Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus stellen wir uns am 27.03 in einem breiten Lübecker Bündnis entschlossen entgegen.
