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Politik & Wirtschaft

Unternehmensnachfolger gesucht

Besonders für inhaber- und familiengeführte Unternehmen ist es ein großes Thema: die Unternehmensnachfolge. Und da vom demografischen Wandel seit Jahren eine Alterung der Erwerbsbevölkerung einher geht, wird in Zukunft auch das Übergaben- und Übernahmepotenzial schrumpfen. Sich frühzeitig mit der Unternehmensnachfolge auseinanderzusetzen, entsprechende Maßnahmen einzuleiten und als scheidender Unternehmer loslassen zu können, sind wichtige Voraussetzungen für den unternehmerischen Generationswechsel.
Tausende Unternehmen betroffen

Von der Frage, wer das Unternehmen übernehmen und in die Zukunft führen wird, sind in Schleswig-Holstein bis 2014 rund 3.800 Unternehmen betroffen – und damit auch etwa 50.000 Arbeitsplätze. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM). Wie eine Unternehmensnachfolge gelingen kann, zeigt das Beispiel der Kieler Bäckerei Günther. „Es war eine gut geplante Übergabe, für die mein Vater und ich uns insgesamt 18 Monate Zeit genommen haben, um alle juristischen, finanziellen und betriebswirtschaftlichen Aspekte zu beleuchten“, erzählt Moritz Günther, der im Juli 2011 seinem Vater Joachim als Geschäftsführer und Inhaber gefolgt ist.
Mit neuer Unternehmensstrategie in die Zukunft

Der 30-Jährige war auf seine neue Aufgabe gut vorbereitet: seit vier Jahren arbeitete er im Unternehmen, hatte einen Meisterbrief und ein abgeschlossenes Studium im Bereich Food-Marketing und Management in der Tasche. Innerhalb kürzester Zeit ist es ihm gelungen, die Produktpalette zu erweitern, neue Premium-Waren ins Sortiment zu integrieren und erste Filialen mit einem neuen, wie er sagt, „Wohlfühl-Ambiente“ auszustatten. Einen entscheidenden Anteil zur gelungenen Geschäftsübernahme haben für ihn aber seine vielen Mitarbeiter: „Wenn diese nicht ein so großes Engagement gezeigt hätten und weiterhin zeigen würden, hätte ich es als neuer Geschäftsführer sehr viel schwerer. Und es sind ja auch sie, die in Zukunft gefragt sein werden, wenn wir unseren Anspruch, ein sehr guter Gastgeber zu sein, noch stärker einlösen wollen.“