Vandalismus und Terror im Bereich des Einkaufcenters Buntekuh (EKZ)
Seit etwa drei Jahren gibt es Probleme dieser Art vor allem im hinteren Bereich und der angrenzenden Grünfläche. Die Anwohner sind genervt ohne Ende. In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu unerträglicher Lärmbelästigung bis tief in die Nacht und sogar kriminellen Übergriffen auf Kunden und Passanten. Waren es bis vor einigen Wochen multikulturelle Gruppen Jugendlicher überwiegend südländischem Herkunft, haben sich hier nunmehr offensichtlich Russischstämmige durchgesetzt.
Foto(RB): Montag Mittag stand hier noch die besagte, relativ unbeschädigte Bank. Zwei Stunden später… Zwischenzeitlich fand nach einer Unterschriftensammlung von betroffenen Anwohnern eine Begehung mit dem Lübecker Bauverein als Vermieter statt. Ohne Mitwirkung des EKZ – Eigentümers, den Gewerbevertretern, der Hansestadt Lübeck sowie der Polizei wird es hier jedoch keine entscheidende Problemlösung geben: Zeitweise war die Lärmbelästigung bis tief in die Nacht so unerträglich, dass offene Fenster nicht möglich waren. Wenn sich das nicht ändert – Balkonbenutzung: Null. Wohnwert: Null. Erste Anwohner überlegen, hier wegzuziehen.
Derzeit scheint sich der Widerstand der Anwohner bei den Jugendlichen doch ein wenig ausgewirkt zu haben. Besagter Fußball findet nicht mehr statt. Und auch der „Besuch“ auf dem Parkplatz und dem nahen Grünbereich hat sich – nach Demolierung einer Bank – reduziert. Gestern Abend allerdings bekannte Verhältnisse: Lärm, Alkohol- und Drogenkonsum auch Minderjähriger (und damit durchaus Verdacht auch auf Drogenhandel) bis nahe Mitternacht. Ein bestimmtes KFZ konnte selbstverständlich wieder auf dem EKZ-Gelände beobachtet werden – mit voll aufgedrehtem Radio. Trügerische „Ruhe“? Es wäre schön, wenn diese Belästigungen aufhören. Die Umweltverschmutzung mit Müll, Flaschen (-scherben) und im Übrigen durchaus noch unangenehmeren Dingen reichen auch so schon, dass Kinder und Hundepfoten gefährdet sind. Auf die Hinterlassenschaften von Notdurft aller Art (bis an die Hauseingänge heran) kann verzichtet werden. Hinterlassenschaften sind auch Präservative in beiden Variationen. Leider wird nach einem Gespräch mit dem Umwelttrupp im vorigen Jahr statt ein Mal wöchentlich zumeist sogar zwei Mal städtisch Müll beseitigt. Die „Duftspuren“ der Jugendlichen in Scherbenform sind aber zumeist wenige Stunden später wieder erneuert.
Die Probleme sind seit langem den Verantwortlichen bis hin zur Polizei hinreichend bekannt. Leider ist man den Hinweisen von keiner Seite – bis auf die jetzige Begehung – angemessen nachgekommen. Im Grunde – gar nicht. Wenn Ordnungshüter zu Alkoholkonsum beispielsweise nur fragen, ob jemand unter 16 Jahren ist und die Antwort „niemand“ lautet, wird den „Bullen (=Zitat der Jugendlichen) hohnlachend hinterher gegrölt.
Eine zweite, zuvor unauffällige Streife könnte das im Grunde zum Anlass nehmen, aus diesem Grund schon tätig zu werden. Man kann also nicht sagen, die Polizei käme auf Anruf nicht – nur reicht deren Tätigwerden keinesfalls aus. Und wenn Sachbeschädigungen etwa an den Kabeln der Tür-Alarmanlage und an einem Fahrrad gemeldet werden und der Hinweis erfolgt, die Täter säßen noch auf einer nahen Bank, sollte man vielleicht erst einmal nach diesen schauen. Gut eine Viertelstunde haben diese sich amüsiert und dann in aller Ruhe entfernt.
Sachbeschädigungen in diesem Bereich und selbst Fußball-Spielen auf dem Parkplatz zwischen den parkenden Kundenfahrzeugen wurden viel zu lange halbherzig hingenommen. Längst hätten Platzverbote ausgesprochen werden müssen oder auch eine Beschilderung „Unbefugtes Betreten“ – also z. B. Betreten ohne Kaufabsicht – aufgestellt werden müssen. Dann hätte die Polizei günstigere Ausgangsposition. Selbst die mangelnde Ausleuchtung des hinteren Eingangs rechts wurde nicht ergänzt – und man glaubt es nicht: Die Rundumbeleuchtung am Center selbst löscht gegen 23 Uhr vollständig
Kunden vermeiden es auf den Abend hin, den hinteren Außenbereich überhaupt noch zu betreten. Vor allem, nachdem sich nun eine weitaus aggressivere Form der Belästigungen entwickelt hat.
Ob allerdings das vermieterseitige Vorhaben, die Pfortendurchlässe der hinteren Zäune zu schließen, diese Probleme lösen werden, scheint nicht nur fraglich: Damit vertreibt man die Störer nicht. Damit ergeben sich für ältere und behinderte Anwohner sowie „Kinder- und Einkaufswagen“ lediglich unnütze Umwege. Die früheren Belästigungen aus auch unbefugtem Begehen der Haus – Zuwegungen sind auf ein Minimum reduziert, nachdem die Otto-Passarge-Schule die Schlupfpforte am Bolzplatz geschlossen hat.
Die Baltic-Gesamtschule schließt am Vormittag sogar nunmehr das hintere Tor zum EKZ, um Belästigungen des Hausmeisters an der Bank davor und auch den Müll der vor allem Jugendlichen, vielleicht auch die „schnelle“ Zigarette, einzuschränken. Von der Otto-Passarge-Schule her ist das jedoch nicht zu verhindern. Genannte Bank wird jedoch darüber hinaus von „Erwachsenen“ genutzt, die diese dort als ihren Alco-Treff nutzen.
Der bedauernswerte Hausmeister des EKZ könnte dazu viel mehr sagen. Im Grunde hat der schon aufgegeben. Er sammelt zähneknirschend den Müll der Jugendlichen (auch von der Mittagspause der Schule). Die Polizei ruft er auch kaum noch, weil er keinen Sinn mehr darin sieht.
Wir haben das Jahr 2008. Solche Dinge gab es früher nicht? Sicher, dann aber kaum ähnlich. Sagte ein Passant vorhin in der Problem-Zone“ zu mir „Ich wohne in Moisling. Aber da sieht es nirgends so aus wie am EKZ Buntekuh, und diese Russen sind bei uns so auch nicht!“ Und in Moisling am Schneewittchenweg hat der Architekt beim Umbau auch eine Lärmschutzwand ziehen lassen. Die neue, hintere Straße am EKZ ist eine reine Mauer- und Betonwanne. Wenn nachts ab 2.30 Uhr die schweren LKW mit Anhänger da längst fahren, stoppen vor der Kurve und wieder anfahren, fragt man sich ohnehin, was der Eigentümer des EKZ sich gedacht hat dabei und zu den übrigen, ihm bekannten Verhältnissen dort denkt. Er soll sogar den Geschäftsleuten im Center selbst untersagt haben, dass diese die Polizei bei Randale nur in der Halle rufen. Hoffentlich nur ein Gerücht…
Bleibt also abzuwarten, ob das überwiegend betroffene Wohnungsunternehmen Einklang findet mit den übrigen Verantwortlichen. So bleiben kann das jedenfalls in, am und um das EKZ Buntekuh keinesfalls: Dieser Bereich ist bei offenem Fenster nicht mehr bewohnbar.