Politik & Wirtschaft

Verschneiter Saisonbeginn

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr zurückgegangen.  „Während sich der Saisonstart in Außenberufen wie zum Beispiel Garten- und Landschaftsbau oder Baugewerbe aufgrund der winterlichen Verhältnisse noch verzögert, konnte aufgrund der Nachfrage in den tourismusgeprägten Berufen wie Hotel- und Gastgewerbe oder Handel bereits ein Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden. Davon konnte insbesondere Ostholstein profitieren, während in Lübeck die Situation noch verhalten ist. Sobald der Frühling einzieht, wird sich auch hier der Abbau der saisonalen Arbeitslosigkeit durchsetzen“, erklärt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Weiterhin positiv entwickelt sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Zur Halbjahresbilanz gab es in Lübeck und Ostholstein ein höheres Angebot an Ausbildungsstellen und ein gestiegenes Interesse bei Jugendlichen. Aktuell stehen jedem Bewerber und Bewerberin rechnerisch 1,5 Stellen zur Verfügung. Ich kann Eltern und Jugendlichen nur empfehlen, einen Ausbildungsberuf in Erwägung zu ziehen und nicht nur einen weiterführenden Schulbesuch ins Auge zu fassen. Die Möglichkeiten mit einer Lehre Karriere zu machen, waren selten so gut. Insbesondere das Handwerk bietet Hauptschülern gute Chancen“, ergänzt Werner.

 

Insgesamt waren 18.979 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 489 (2,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 495 (2,5 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging zurück auf 9,3 Prozent (Vorjahr 9,6 Prozent) an. Bei 2.898 Stellen wurden Ende März Arbeitskräfte gesucht, 210 oder 7,8 Prozent mehr als im Februar 2013 und 34 oder 1,2 Prozent mehr als im März 2012.

 

Während die Arbeitsagentur einen Anstieg zum Vorjahr verzeichnete, ging in beiden Jobcentern die Arbeitslosigkeit zurück. Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.761, das sind 704 (10,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 515 (9,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 13.218 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 215 (1,7 Prozent) gegenüber Februar 2013. Im Vergleich zum März 2012 ging die Arbeitslosigkeit um 1.010 (7,1 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,5 Prozent.

 

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 25.495 Personen befanden sich im März 2013 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 684 Personen oder 2,6 Prozent gesunken.

 

Arbeitsmarkt Regional

 

Die Entwicklung in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes verlief uneinheitlich. Während in der Hansestadt Lübeck die Arbeitslosigkeit zum Vormonat anstieg, ging sie in den Ostholsteiner Geschäftsstellen zurück. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Hansestadt Lübeck und die Geschäftsstelle Oldenburg einen Rückgang, während es in Eutin, Neustadt sowie Timmendorfer Strand einen Anstieg gab.

 

In der Hansestadt Lübeck waren Ende März 11.441 Arbeitslose gemeldet, 204 (1,8 Prozent) mehr als vor einem Monat und 531 (4,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkt auf 10,8 Prozent (Vorjahr 11,4 Prozent).

2.663 Arbeitslose und damit 4 (0,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 344 (14,8 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende März 8.778 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 200 (2,3 Prozent) mehr als im Februar und 875 (9,1 Prozent) weniger als im März 2012.

 

Im Kreis Ostholstein waren Ende März 7.538 Arbeitslose gemeldet, das waren 693 (8,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 36 (0,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent ab und war damit so niedrig wie vor einem Jahr.

3.098 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 708 (18,6 Prozent) weniger als im Februar und 171 (5,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 4.440 Arbeitslose gemeldet, das waren 15 (0,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 135 (3,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im März 2.070 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 61 (2,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 130 (6,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 9,0 Prozent (Vorjahr 8,4 Prozent). Es meldeten sich 313 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 375 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 70 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Februar auf März um 222 (13,9 Prozent) zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 92 (7,2 Prozent) auf 1.373 Personen angestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug im März 8,8 Prozent (Vorjahr 8,4 Prozent). Dabei meldeten sich 239 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 461 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im März 130 neue Stellen.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im März 2.104 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 306 oder 12,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 138 (6,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 8,6 Prozent (Vorjahr 9,2 Prozent). Dabei meldeten sich 330 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 638 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 134 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Februar auf März um 76 (7,3 Prozent) auf 966 Personen zurück gegangen. Das waren 8 Frauen und Männer (0,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vorjahr 6,5 Prozent. Dabei meldeten sich 199 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 273 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im März 106 neue Stellen.

 

Ausbildungsmarkt

 

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2012 nahmen 1.725 (+177) Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Insoweit zeigt das Werben für eine betriebliche Ausbildung in Schulen, auf Messen und bei Veranstaltungen Wirkung. 1.165 (+115) Jugendliche suchten zum Halbjahr Ende März noch eine Stelle.

 

Von den Betrieben wurden 2.457 (+37) Ausbildungsstellen angeboten. Davon waren Ende März 2013 noch 1.759 (+53) offen. Rechnerisch kamen damit 1,5 noch offene Stellen auf einen unversorgten Bewerber.

 

Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker/in oder Mechatroniker/in, in Ernährungsberufen wie Bäcker/in, Fleischer/in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Fachkraft im Gastgewerbe, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel oder Versicherungen, Fachkraft Kurier-, Express- und Postdienstleistungen oder Gebäudereiniger/in, in Bauberufen wie Maurer/in, Tiefbaufacharbeiter/in, Straßenbauer/in oder Maler- und Lackierer/in und in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Rettungsassistent/in.

 

„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird wie zum Beispiel Bootsbauer/in, Fischwirt/in, Goldschmied/in, Müller/in, Personaldienstleistungskaufmann/frau oder Packmitteltechnologe/in, um nur einige zu nennen. Allein in Lübeck und Ostholstein gibt es 140 verschiedene Ausbildungsberufe. Lassen Sie sich über die tollen Chancen auf unserem Ausbildungsmarkt beraten und nehmen Sie gleich Kontakt zur Berufsberatung auf“, rät Werner