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Politik & Wirtschaft

Viele Bewerberinnen bei den SPD-Frauen Schleswig-Holstein

Foto: der neue Landesvorstand der SPD-Frauen in Schleswig-Holstein mit den neuen Vorsitzenden Bianca Wöller und Juliane Marauska (Mitte). Neuer Landes­vorstand mit deutlicher Verjüngung – Vollversammlung fasst Resolution pro Asylrecht und beschließt zahlreiche Anträge – Bettina Hagedorn spricht zum Thema „Frauen und Macht“. Am Samstag, dem 21. September, fand in der Mensa des Gymnasiums am Mühlen­berg in Bad Schwartau die Vollversammlung der schleswig-holsteinischen SPD-Frauen mit Vorstands- und Delegiertenwahlen statt. Der bisherige Vorstand hatte intensiv um Neubewerbungen gebeten; und tatsächlich gab es einen lebhaften Ansturm auf die zu besetzenden Posten.

So besteht die neue Doppelspitze der Nord-Frauen aus Juliane Marauska (Kreis Segeberg) und Bianca Wöller (Kiel). Das bisherige Führungsduo Silke Brandt und Cornelia Östreich trat in die „zweite Reihe“ zurück; weitere Stellvertrete­rinnen sind India Menzel und Christin Wolf, Kreis Plön, Jennifer Wlost aus Bad Oldesloe, Heide Plücker aus Bad Schwartau und Heike Grube aus Rendsburg-Eckernförde. Wegen der vielen Kandidaturen hatte die Anzahl der Stell­vertreterinnen zuvor auf sieben begrenzt werden müssen. Sehr groß war auch das Interesse, zur Bundeskonferenz der SPD-Frauen im Herbst 2025 zu fahren, so wie es für alle Wahlämter mehrere Kandidaturen gab.

Sandra Redmann, Landtagsabgeordnete vor Ort, führte routiniert durch die Tages­ordnung. Als Hauptrednerin erläuterte Bettina Hagedorn den engen Zusammenhang von Macht und Finanzen und berichtete von Widerständen der damaligen ‚Machos‘ gegen ihren Einstieg in den Haushaltsausschuss. Frauen bekämen immer dann eine Chance, wenn Männer es ‚verbockt‘ hätten: siehe Heide Simonis, aber auch Angela Merkel oder auch aktuell Kamala Harris, deren Sieg sei zwar noch keineswegs ausgemacht, hätte aber erhebliche Strahlkraft in Zeiten, in denen Frauenrechte wieder vermehrt attackiert werden.

Die Lübecker Landtagsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin Sophia Schiebe informierte die Anwesenden über neue Initiativen der SPD-Landtagsfraktion beim Gewaltschutzgesetz. Die Bundestagsabgeordnete Nina Scheer schaute ebenfalls bei der Versammlung herein, informierte über ihre aktuelle Arbeit und unterstützte die Antragsdiskussion mit Tipps.

Vor den regulären Anträgen jedoch wurde aufgrund von Dringlichkeit eine Resolution gefasst: „Hände weg vom Asylrecht!“ Wo auch Politiker „eigentlich“ demokratischer Parteien meinen, an diesem Grundrecht rütteln zu können, fordern die SPD Frauen, dass sich Sozialdemo­kra­t*innen ganz deutlich positionieren müssen.

Weitere Beschlüsse umfassten eine breite Spanne an Themen von politischer Parität über digitale Teilhabe bis zu altersgerechtem Wohnen und Pflegebedarfsplanung. Der Grund­satz gegen sexuelle Gewalt: „Nein heißt Nein“ wurde zu „Nur Ja heißt Ja“ erweitert und ein ganzes Maßnahmenpaket gegen Femizide eingefordert.

Der neugewählte Vorstand wird sich zeitnah auf einer konstituierenden Sitzung sein Arbeits­programm geben. Die SPD-Nord-Frauen brennen darauf, politisch loszulegen!