„Viele dicke Fische im Netz“: Fischereiministerin Juliane Rumpf nimmt bei Binnenfischern und Teichwirten Stellung zu fischereipolitischen Themen
RATHJENSDORF. Fischereiministerin Dr. Juliane Rumpf hat sich heute (21. März) bei der Mitgliederversammlung des Verbands der Binnenfischer und Teichwirte in Schleswig-Holstein zur Binnenfischerei bekannt. Es sei Ziel der Landesregierung, den Binnenfischern allgemein gute Rahmenbedingungen für ihr Wirtschaften zu schaffen und sie in besonderen Fällen auch gezielt zu fördern. In diesem Sinne bezog die Ministerin auch zu verschiedenen Themen Stellung, die Teichwirte und Binnenfischer zwischen Nord- und Ostsee bewegen.
Besonders ging Frau Rumpf auf den Aal ein; einstmals „Brotfisch Nr. 1“ der Binnenfischerei, sei er inzwischen zum Sorgenkind geworden. Die Fischereiministerin warb daher um die weitere Unterstützung der Fischerei für den Aal und rief dazu auf, bei den Besatzmaßnahmen in schleswig-holsteinischen Gewässern zur Stützung der Art nicht nachzulassen. Auch die so genannten Aalbewirtschaftungspläne und die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie seien weitere Elemente, um dem Aal zu helfen. Parallel laufe die wissenschaftliche Erforschung der Ursachen des Artenrückgangs weiter. Im Gegensatz zum Aal verlaufe die Bestandsentwicklung beim Fischotter positiv. „“Wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen belegt, dass eine Einwanderung sowohl aus Mecklenburg-Vorpommern als auch aus Dänemark stattfindet und Schleswig-Holstein somit für die Wiedervereinigung isolierter Populationen eine wichtige Rolle spielt““, sagte Juliane Rumpf. Mit der wachsenden Zahl der Otter könne es aber auch zu Konflikten mit der Fischerei kommen. Eine Lösung bei Fraßschäden könne eine finanzielle Unterstützung aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds sein. Die Landesfischereiverwaltung sei diesbezüglich zum Dialog bereit. Auch der Kormoran mache den Binnenfischern nach wie vor Sorgen. Die Landesregierung werde daher in Kürze die so genannte Kormoranverordnung verlängern und stehe mit Bund und Nachbarländern in Kontakt wegen der Probleme durch durchziehende Kormorane. Mit Blick auf die anstehende Reform der europäischen Fischereipolitik 2013 bekannte sich Frau Rumpf abermals zum Ziel von Verwaltungsvereinfachungen und Bürokratieabbau. Hier stehe sie weiter an der Seite von Binnenfischern und Teichwirten. Zurückhaltend äußerte sie sich zu dem Wunsch nach finanzieller Unterstützung nach dem Vorbild der Direktzahlungen für die Landwirtschaft in der EU, da derzeit nicht absehbar sei, wie sich das auf den Landeshaushalt auswirken würde. Fischereiministerin Rumpf betonte die Gesprächsbereitschaft der Landesfischereiverwaltung gegenüber Teichwirten und Binnenfischern und lud zur Fortsetzung des offenen Dialogs miteinander ein.