Politik & Wirtschaft

Vogelgrippe und Fußball WM kein Thema – Gastgewerbe geht mit positiver Grundstim

IHKS-H
Das Anfang des Jahres in den Medien dominierende Thema Vogelgrippe bleibt vorerst ohne negative Folgen für das Gastgewerbe. Aber auch vom WM-Fieber ist die Tourismusbranche im nördlichsten Bundesland nicht erfasst. Dieses ergab die traditionelle Tourismusumfrage der IHK Schleswig-Holstein bei 500 Unternehmen des Gastgewerbes im Lande. 74 Prozent der Befragten gaben an, dass sie keine Auswirkungen durch die Vogelgrippe für Ihr Unternehmen spüren. Ebenfalls 3/4 der Betriebe erwarten keine Auswirkungen durch die Fußball WM 2006 in Deutschland. Lediglich 13 Prozent erhoffen sich eine steigende Nachfrage. Der IHK-Konjunkturklimaindex bleibt mit 128,5 Punkten über dem Niveau des Vorjahresergebnisses (122,7). Der Städtetourismus liegt nach wie vor voll im Trend, die Stimmung in den Hotelbetrieben und Restaurants der Zentren ist unverändert gut (146,5). Bei den Betrieben des Binnenlandes kletterte der Index von einem Vorjahreswert in Höhe von 116,3 auf 146,3 Punkte. 89,7 Prozent der Binnenländer beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage im Berichtszeitraum als gut oder befriedigend.
Insgesamt bewerten 24,3 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 47,7 Prozent als befriedigend und 28,1 Prozent als schlecht. (Vorjahresergebnis: 26,5 Prozent gut, 40,4 Prozent befriedigend und 33,1 Prozent schlecht). 31,7Prozent der befragten Unternehmen des Gastgewerbes im Lande erwarten, dass sich die Geschäftlage in der nächsten Saison weiter verbessert, 49,4 Prozent hoffen auf ein gleich bleibend gutes Ergebnis und nur 18,9 Prozent gehen von einer ungünstigeren Lage aus.
Die Umsatzentwicklung im Gastgewerbe ist leicht positiv. 20 Prozent der Unternehmen berichteten von steigenden Einnahmen. Die Verbesserungstendenz ist in den Restaurants und Speisegaststätten weniger ausgeprägt als in der Beherbergung (steigende Umsätze: Beherbergung 26,4 Prozent / Gastronomie 17,9 Prozent). Für den Gastronomiebereich ist dies eine Steigerung von 9,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Negativmeldungen über Umsatzrückgänge im Speisenbereich bleiben auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr 41,3 Prozent (Vorjahr: 42,7 Prozent). Die Gewinnentwicklung im Gastgewerbe ist weiterhin insbesondere in den Städten positiv. Hier berichten 40,9 Prozent der Betriebe auch über steigende Gewinne. An der Ostsee tun dies nur 14,7 Prozent, an der Nordsee 16,2 Prozent und im Binnenland 20,6 Prozent. Bezogen auf die Betriebsarten hat es bei Hotel garnis eine Stabilisierung gegeben. Bei der Auslastungsquote hat erstmals das Binnenland die Nase vorn. Hier sind die Kapazitäten zu 56,0 Prozent ausgelastet, gefolgt von den Städten mit 51,9 Prozent, der Ostsee mit 48,1 Prozent und der Nordsee mit 36,4 Prozent. Damit ist die Auslastung an der Nordsee gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent gesunken.
Knapp 70 Prozent der Unternehmen des Gastgewerbes werden die Preise halten: Stabilität ist angesagt. Wenn leichte Justierungen an der Preisschraube vorgenommen werden, dann am ehesten an der Nordsee und in den Städten. Das Gastgewerbe wird auch künftig nicht viele neue Arbeitsplätze schaffen, auch wenn eine leichte Steigerung erkennbar ist. 11,2 Prozent der Befragten (Vorjahreszeitraum 8,5 Prozent) wollen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. 17,6 Prozent (Vorjahreszeitraum 24,7 Prozent) planen hingegen Freistellungen. Der Investitionsstau im Gastgewerbe steht noch nicht vor der Auflösung. Die Befragungsergebnisse sind mit denen des Vorjahres fast identisch. 24,9 Prozent der Befragten wollen mehr als bisher investieren (Vorjahreszeitraum: 24,5 Prozent). Mit 26,3 Prozent ist diese Neigung im Beherbergungsbereich ausgeprägter als in der Gastronomie (22,7 Prozent).