Vollversammlung: Zukunftssicherung für die Berufsbildungsstätten
Vollversammlung: Zukunftssicherung für die Berufsbildungsstätten – Die wirtschaftliche und Ausbildungsplatz-Situation im Handwerk sowie Modernisierungsmaßnahmen in den Berufsbildungsstätten der Kammer standen auf der Tagesordnung der Dezember-Vollversammlung, die heute in Lübeck tagte.
In seinem Bericht an die Mitglieder der Vollversammlung ging Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, zunächst auf die nach wie vor sehr gute konjunkturelle Lage des Handwerks ein. Für weite Teile des Handwerks im Kammerbezirk war 2016 ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. In den Konjunkturumfragen beurteilten durchschnittlich 90 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut oder befriedigend. Stapelfeldt betonte jedoch, dass „die gute wirtschaftliche Lage unseren Betrieben nicht einfach in den Schoß gefallen ist“. Vielmehr sei sie Ausdruck von guter Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben und sie zeige zudem, dass die Leistungen, die Handwerker anbieten, für die Kunden attraktiv seien.
Stapelfeldt betonte weiterhin, dass neben der wirtschaftlichen Lage auch die Ausbildungsplatzsituation im Kammerbezirk erfreulich sei. Ende November waren bei der Kammer 4.744 Ausbildungsverträge eingegangen, das sind 99 Verträge oder 2,13 % mehr als vor einem Jahr. Dabei zeigen sich jedoch auch regionale Unterschiede. Das Spektrum reicht von einem deutlichen Zuwachs in Lübeck, Ostholstein, Pinneberg und Segeberg, über einen Gleichstand in Kiel, Plön und Steinburg bis hin zu einem Rückgang in Neumünster, Lauenburg und Stormarn.
Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen in den Berufsbildungsstätten
Ein besonderer Themenschwerpunkt der Vollversammlung waren der Austausch und Beratungen über umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen in den Berufsbildungsstätten der Kammer. In den kommenden Jahren plant die Handwerkskammer, ihre Berufsbildungsstätten in Elmshorn, Travemünde und Kiel sowie das Fortbildungszentrum Lübeck umfassend zu modernisieren. „Durch die Modernisierungen können wir die hohe Qualität der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung weiterhin sicherstellen und schaffen zudem ein optimales Umfeld für innovative Aus- und Fortbildung“, sagte Stapelfeldt. Die Modernisierungsmaßnahmen nannte er weiter „eine zukunftsweisende Investition in die berufliche Bildung.“
Während die Planungen für die Standorte in Lübeck und Kiel noch in einem sehr frühen Stadium sind, werden die Arbeiten in der Berufsbildungsstätte Elmshorn bereits ab Ende der zweiten Jahreshälfte 2017 beginnen. Die Gesamtkosten dieses Vorhabens belaufen sich auf 9,7 Millionen Euro. Das Bundesbildungsministerium fördert die Modernisierung in Elmshorn über das Bundesinstitut für Berufsbildung mit 4,04 Millionen Euro, das Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein übernimmt 2,69 Millionen Euro. Die Handwerkskammer Lübeck investiert rund 3 Millionen Euro aus dem eigenen Haushalt.
Zum Hintergrund: In den Berufsbildungsstätten werden neben Weiterbildung für das Handwerk vor allem die Lehrgänge der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung durchgeführt. Pro Jahr sind das rund 2.400 Lehrgänge für 26.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese Kurse sind eine unverzichtbare Ergänzung zur beruflichen Ausbildung in den Handwerksbetrieben. Obwohl die Kammer in den vergangenen Jahren erhebliche Summen in die Ausstattung und Gebäude der Berufsbildungsstätten investiert hat, ist aufgrund des Alters der Einrichtungen jetzt eine umfassende Gesamtmodernisierung notwendig. Für die Standorte in Lübeck und Kiel wird darüber hinaus im weiteren Planungsverfahren geklärt, ob sich ein Neubau als insgesamt wirtschaftlicher erweisen würde.
Beiträge bleiben 2017 stabil
Einstimmig beschloss die Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck außerdem, dass die Beiträge der Mitgliedsbetriebe auch im Jahr 2017 stabil bleiben. Damit beträgt der Grundbeitrag für Einzelunternehmer und Personengesellschaften 220 Euro pro Jahr, für juristische Personen und GmbH&Co KG’s 440 Euro jährlich. „Ich freue mich, dass uns trotz steigender Kosten und der bevorstehenden Baumaßnahmen für 2017 eine Stabilität bei den Beiträgen gelungen ist“, kommentierte Kammerpräsident Günther Stapelfeldt diesen Beschluss.