Was ist bloß los mit mir?
Vergrößern / Alle Bilder Entspannung hilft gegen das Seelentief in den Wechseljahren.
Foto: djd/Utrogest/thx
Wechseljahre: Wenn in der Lebensmitte die Gefühle verrücktspielen
(djd/pt). Eine sentimentale Szene im Samstagabend-Spielfilm rührt zu Tränen, nachts wälzt man sich ruhelos im Bett, und wegen der zerquetschten Zahnpastatube möchte man dem Partner am liebsten den Kopf abreißen. Wenn sonst ganz ausgeglichene Frauen in der Lebensmitte plötzlich ungewohnte Launen und Stimmungsschwankungen bei sich feststellen, wissen sie zunächst oft nicht, was eigentlich mit ihnen los ist.Hormonschwankungen als häufige Ursache
Oft stecken hinter Reizbarkeit und einer deprimierten Stimmung die Wechseljahre mit ihren hormonellen Umstellungen. Etwa ab Mitte 40 beginnt die Östrogenproduktion in den Eierstöcken nachzulassen. Es kommt nicht mehr bei jedem Zyklus zum Eisprung. Ohne diesen bildet sich kein Gelbkörper, demzufolge wird in der zweiten Zyklushälfte kein Progesteron produziert. Schließlich findet überhaupt kein Eisprung mehr statt, die Regel bleibt aus und die Hormonausschüttung versiegt.
Dieser Prozess betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Denn besonders das Hormon Progesteron hat eine schützende Wirkung auf das Gehirn: In höheren Konzentrationen mindert es Aggressionen, löst Ängste und beruhigt, ein niedriger Spiegel dagegen fördert gedrückte Stimmung und Reizbarkeit. Finden Frauen während der Wechseljahre gar nicht mehr aus dem Seelentief heraus, kann deshalb eine für die Behandlung von Hitzewallungen verordnete Hormontherapie mit Östrogenen und Progesteron (etwa Utrogest) auch hierzu hilfreich sein.
Neue Studie bestätigt Therapieeffekt
Den positiven Einfluss einer Hormonersatztherapie auf die Stimmung bestätigten jüngst auch die ersten Ergebnisse einer aktuellen Studie (KEEPS), vorgestellt beim Weltkongress für Gynäkologie und Geburtshilfe in Rom. Frauen mit Gebärmutter erhielten bei der Behandlung von Hitzewallungen neben äußerlich über die Haut aufgetragenem Östrogen auch Progesteron, um ein Wachstum der Gebärmutterschleimhaut zu verhindern. Durch die Therapie konnten körperliche Symptome wie Hitzewallungen und Nachtschweiß sicher beseitigt werden. Auch die Psyche kann sich stabilisieren, so dass Frauen wieder zu mehr Ausgeglichenheit finden.