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Wechselkröte bekommt neues Zuhause in Alt Mölln

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Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein baggert Laichgewässer Hauke Drews, Projektmanager der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Sabine Quentin, Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises und Bürgermeister Horst Diestel trafen sich am 23. Mai zum ersten Spatenstich für Froschteiche im Stiftungsland vor den Toren Alt Möllns (Kreis Herzogtum-Lauenburg). Schon bald sollen hier die neuen und in Schleswig-Holstein seltenen Mitbürger der Gemeinde einziehen: gefleckte Wechselkröten.
Kleine, etwa Daumennagel große Exemplare der wärmeliebenden Kröte werden derzeit im Gewächshaus der Universität Kiel aus Laich aufgezogen. Die farbenprächtigste heimische Krötenart ist stark vom Aussterben bedroht, genießt strengen Schutz und ist dank der FFH-Richtlinie der EU von gemeinschaftlichem Interesse. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war sie im Östlichen Hügelland noch bis nach Kiel verbreitet. Heute gibt es nur noch wenige Nachweise auf Fehmarn und im Herzogtum-Lauenburg. Eine der größten Populationen liegt gleich um die Ecke, in der ehemaligen Kiesgrube bei Woltersdorf. „Die Wechselkröte ist recht gut zu Fuß“, weiß Drews, „und wandert bis zu fünf Kilometern, wie wir aus Untersuchungen aus Dänemark wissen.“ Daher hofft der Biologe, dass die hier ausgesetzten Kröten durch ihre trillernden Rufe, die oft mit der Maulwurfsgrille verwechselt werden, weitere Exemplare anlocken werden.
Damit der neue Amphibienlebensraum im Juni bezugsfertig wird, rückt zunächst der Bagger an und legt rund zehn neue Teiche, eine Trockenmauer als Versteck und offene Sandbodenstellen an. Denn die Kröte lebt gern an Land und versteckt sich tagsüber unter Steinen oder Totholz.
Spaziergänger werden die nachtaktiven Froschlurche daher kaum zu Gesicht bekom-men. Die neuen Teiche ziehen aber auch Vögel und Insekten an. So können sich Wanderer schon bald an den farbenprächtigen und ebenfalls seltenen Libellen, wie der Südlichen Binsenjungfer oder der bläulich schimmernden Plattbauch, erfreuen.