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Politik & Wirtschaft

Weiher: Ich möchte den Radverkehr besser und sicherer machen

Weiher: Ich möchte den Radverkehr besser und sicherer machen – Die bessere Förderung des Radverkehrs in Lübeck ist ein Schwerpunktthema der kommenden Sitzung der Lübecker Bürgerschaft. Bürgermeisterkandidatin Kathrin Weiher kündigt an, im Fall ihrer Wahl den Radverkehr zu stärken:

„Obwohl viele Menschen gerne in der Freizeit, auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule das Fahrrad nutzen, hat Lübeck den Titel „Fahrradstadt“ bislang nicht verdient. Dazu ist in den vergangenen Jahren zu wenig in den Ausbau eines zuverlässigen und sicheren Fahrradverkehrs investiert worden.

Mein Ansatz ist nicht, den Autoverkehr und das Radfahren gegeneinander auszuspielen. Die meisten Menschen nutzen – je nach Gelegenheit – sowohl das Auto, als auch das Rad oder sind zu Fuß unterwegs. Wenn mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren, kann dies sogar zur Entlastung der Stausituation in Lübeck beitragen.

Dazu müsste der Radverkehr in Lübeck allerdings sicherer und attraktiver werden. Hierfür sehe ich drei Ansätze:

⦁    Konzept für Radschnellwege

Städte wie Kopenhagen und Hamburg punkten mit sog. “Radschnellwegen”. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass Radwege über eine längere Strecke mit deutlichen und einheitlichen Markierungen ausgestattet werden. Dies erleichtert die Nutzung des Rades über größere Distanzen. Lübeck sollte sich in ein entsprechendes Projekt der Metropolregion Hamburg einbringen und dafür auch Finanzmittel bereitstellen. Insbesondere einen Radschnellweg von Bad Schwartau über die Innenstadt zur Universität sollten wir verwirklichen. Denn auf dieser Strecke sind schon aktuell viele Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs.

⦁    Verlässliche Mittelzuweisung

Die Bürgerschaft hat Ende 2014 beschlossen, jährlich mindestens 1,1 Millionen Euro für den Ausbau von Radwegen in den kommenden Haushaltsjahren zur Verfügung zu stellen. Aber bereits bei der darauf folgenden Haushaltsaufstellung geriet dieser Punkt wieder aus dem Blick. Wenn ich Bürgermeisterin werde, möchte ich der Bürgerschaft eine Verstetigung der Finanzmittel für den Radverkehr vorschlagen, denn nur eine verlässliche Mittelzuweisung garantiert, dass die Bauverwaltung den Ausbau des Radverkehrs auch langfristig planen kann.

⦁    Mehr Sicherheit im Radverkehr

Als Schulsenatorin liegt mir natürlich besonders die Sicherheit auf den Straßen am Herzen. Denn unsere Schülerinnen und Schüler stellen einen großen Anteil am Radverkehr in Lübeck. Ich möchte mehr Beschilderung an bekannten Unfallschwerpunkten. Außerdem muss nicht immer erst etwas passiert sein, bevor die Stadt reagiert und zum Beispiel einen Zebrastreifen einrichtet.

Mehr Sicherheit ist auch am Lindenplatz nötig. Auf die häufigen Unfälle mit Fahrradbeteiligung sollten wir reagieren und prüfen, ob optische Markierungen oder farbliche Abhebungen hier zu mehr Sicherheit führen können.

Zur Sicherheit gehört für mich auch, dass Radfahrer sicher sein können, einen Abstellplatz zu bekommen, wenn sie ihr Fahrziel erreicht haben. Gerade am Hauptbahnhof und in der Innenstadt besteht da noch Nachholbedarf.”

Kathrin Weiher ist als parteilose Senatorin für Kultur und Bildung die Kandidatin von CDU, Grünen, BfL, FDP und Linken für das Bürgermeisteramt. Die Wahl findet am 5. November 2017 statt. Die Amtszeit des neuen Bürgermeisters beginnt am 1. Mai 2018. Im Fall ihrer Wahl wäre Senatorin Weiher die erste Frau auf diesem Posten in der Geschichte der Stadt.