Politik & Wirtschaft

Weiterhin positiver Trend auf dem Arbeitsmarkt

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und die südliche Umlandgemeinden im Kreis Herzogtum Lauenburg sowie den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr zurückgegangen.  „Der von der Konjunktur beeinflusste Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin stabil und wird von der Saisonentwicklung spürbar gestützt. Der positive Trend der letzten Monate hat sich fortgesetzt und wir konnten die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Maimonat der letzten 20 Jahre verzeichnen. Dies zeigt sich auch an der Entwicklung der Unterbeschäftigung, die ein umfassenderes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung als die Arbeitslosigkeit vermittelt. Bei der Unterbeschäftigung werden auch Personen hinzugezählt, die zum Beispiel an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als arbeitslos gelten. Während die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr um 1.260 zurückging, nahm die Unterbeschäftigung sogar um 1.988 ab, so dass ein Beschäftigungszuwachs angenommen werden kann. Ich gehe davon aus, dass sich diese positive Grundtendenz auch im Juni fortsetzen wird, bevor die gewohnte Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt eintritt“, erklärt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

Insgesamt waren 16.740 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.267 (7,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 1.260 (7,0 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging im Vergleich zum April um 0,7 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent (Vorjahr 8,7 Prozent) zurück. Im Berichtsmonat wurden 1.348 Stellen neu zur Besetzung gemeldet, 320 oder 31,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften hatten zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Arbeitnehmerüberlassung oder Call Center. Bei 2.942 Stellen wurden Ende Mai noch Arbeitskräfte gesucht, 347 oder 13,4 Prozent mehr als im Mai 2011.

Beide Rechtskreise konnten vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren. Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 3.661, das sind 566 (13,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 370 (9,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 1,8 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 13.079 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 701 (5,1 Prozent) gegenüber April 2012. Im Vergleich zum Mai 2011 ging die Arbeitslosigkeit um 890 (6,4 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,3 Prozent.

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 23.378 Personen befanden sich im Mai 2012 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 1.988 Personen oder 7,8 Prozent gesunken.

Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vorjahr und Vormonat ging die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Bezirkes zurück.

Im Bezirk der Hauptagentur Lübeck nahm die Arbeitslosigkeit von April auf Mai um 835 (6,5 Prozent) auf 12.049 Personen ab. Das waren 853 Arbeitslose (6,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 9,3 Prozent (Vorjahr 10,0 Prozent). Dabei meldeten sich 2.325 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 3.172 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Mai 890 neue Stellen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im Mai 1.761 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 87 (4,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 19 (1,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 7,5 Prozent (Vorjahr 7,6 Prozent). Es meldeten sich 316 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 410 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 139 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von April auf Mai um 110 (12,2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 77 (8,9 Prozent) auf 788 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 5,1 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent). Dabei meldeten sich 176 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 282 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Mai 123 neue Stellen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im Mai 1.427 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 167 oder 10,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 177 (11,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent). Dabei meldeten sich 321 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 490 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 130 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von April auf Mai um 68 (8,7 Prozent) auf 715 Personen zurück gegangen. Das waren 134 Frauen und Männer (15,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,8 Prozent (Vorjahr 5,8 Prozent). Dabei meldeten sich 179 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 254 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Mai 66 neue Stellen.

In der Hansestadt Lübeck waren Ende Mai 11.019 Arbeitslose gemeldet, 738 (6,3 Prozent) weniger als vor einem Monat und 703 (6,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent (Vorjahr 11,2 Prozent).

1.983 Arbeitslose und damit 255 (11,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 207 (9,5 Prozent) weniger als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende Mai 9.036 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 483 (5,1 Prozent) weniger als im April und 496 (5,2 Prozent) weniger als im Mai 2011.

Im Kreis Ostholstein waren Ende Mai 5.614 Arbeitslose gemeldet, das waren 527 (8,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 530 (8,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,6 Prozentpunkt auf 5,7 Prozent zum Vormonat zurück (Vorjahr 6,3 Prozent).

1.623 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 315 (16,3 Prozent) weniger als im April und 144 (8,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 3.991 Arbeitslose gemeldet, das waren 212 (5,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 386 (8,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt

Es ist noch viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Sowohl für Bewerber als auch für Betriebe gibt es noch gute Möglichkeiten. Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2011 nahmen 1.955 (+504) Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Insoweit zeigt das Werben für eine betriebliche Ausbildung in Schulen, auf Messen und bei Veranstaltungen Wirkung. 966 (+269) Jugendliche suchten Ende Mai noch eine Stelle.

Von den Betrieben wurden 2.667 (+52) Ausbildungsstellen angeboten. Davon waren Ende Mai 2012 noch 1.380 (+73) offen. Rechnerisch kamen damit 1,4 noch offene Stellen auf einen unversorgten Bewerber. Rund 50 Prozent dieser Stellen sind in Dienstleistungsberufen, 24 Prozent in Fertigungsberufen, 16 Prozent im Hotel- und Gastgewebe sowie 10 Prozent im Baugewerbe gemeldet.

Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker/in oder Mechatroniker/in, in Ernährungsberufen wie Bäcker/in, Fleischer/in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Fachkraft im Gastgewerbe, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel oder Versicherungen, Fachkraft Kurier-, Express- und Postdienstleistungen oder Gebäudereiniger/in, in Bauberufen wie Maurer/in, Tiefbaufacharbeiter/in oder Straßenbauer/in und in vielen anderen interessanten Berufen.