„Weltwassertag“ 2011: Umweltministerin Rumpf plädiert für neue Wege in der Siedlungswasserwirtschaft
KIEL. Der Weltwassertag der Vereinten Nationen steht 2011 unter dem Motto „Wasser für die Städte: Antwort auf urbane Herausforderungen“. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat daher die Kommunen Schleswig-Holsteins heute (22. März) aufgefordert, sich den neuen Herausforderungen in der Siedlungswasserwirtschaft zu stellen und auch neue Wege zu betreten: „“Ich wünsche mir oft mehr Mut bei der Umsetzung neuer Ideen wie zum Beispiel Gründächer, zentrale Versickerungsanlagen oder fantasievoll eingebundene Speicherbecken für Regenwasser in Parks““, so Frau Rumpf.
Allein in Schleswig-Holstein seien seit den fünfziger Jahren ca.3,3 Milliarden Euro in die Abwasserentsorgung investiert worden. „“Die Infrastruktur unter den Straßen hat zwei Generationen viel Geld gekostet. Aber während Schlaglöcher jeder sieht, wurde die Kanalisation häufig vernachlässigt. Hier gilt es, durch optimalen Betrieb, Überprüfung und Erneuerung den erreichten Standard zu halten““, sagte sie.
Die Kommunen müssten sich auch auf dem demographischen Wandel einstellen. Während die Bevölkerung in den Städten und stadtnahen Gebieten weiter wachse, nehme sie in den ländlichen Gebieten ab. Dies führe bereits dazu, dass Kanäle mancherorts vermehrt mit Trinkwasser gespült werden müssten, weil die sinkende Bevölkerung weniger Wasser verbrauche.
Zugleich führten zunehmende Starkregenereignisse zu überfluteten Kellern und Straßen. Eine sinnvolle Maßnahme, um Abflussspitzen abzumildern, sei insbesondere in Städten der Bau von Gründächern. Dabei handele es sich um Dachflächen, die mit robusten und pflegeleichten Pflanzen bepflanzt sind. Gründächer könnten besonders viel Wasser aufnehmen und insbesondere im Sommer Gewitterregen auffangen, so dass es von den Dächern zu keinem oder nur einem geringen Abfluss kommt. Gründächer verbesserten durch die Niederschlagswasserverdunstung außerdem das Kleinklima in den Städten. Durch die Versickerung von Niederschlagswasser in den Untergrund auf den Grundstücken oder auch in zentralen Anlagen kann der Abfluss ebenfalls reduziert oder zumindest abgemindert werden. „“Versickerungsanlagen lassen sich auf viele Art und Weisen in die Landschaft einbinden, die den Naherholungswert erhöhen““, betonte Umweltministerin Rumpf.