Weniger Einwohner und mehr alte Menschen – Neue Bevölkerungsvorausberechnung bestätigt Trend
Schleswig-Holstein wird in den nächsten Jahren weiter an Einwohnern verlieren. Gleichzeitig wird die Zahl der Haushalte steigen. Und in allen Regionen des Landes wird es weniger junge und mehr alte Menschen geben als heute. Das ist das Ergebnis der aktuellen Bevölkerungsvorausberechung bis 2025 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein. Die Daten, die das Statistikamt Nord zusammen mit dem Innenministerium erstellt hat, sind die Grundlage von Planungen auf allen wichtigen gesellschaftlichen Gebieten wie beispielsweise für den Wohnungsbau, den Arbeitsmarkt, das Gesundheitswesen, für Schulen, Hochschulen oder Kindertagesstätten.
Innenminister Klaus Schlie rief am Dienstag (15. März) in Kiel alle Verantwortlichen in Politik, Kommunalverwaltungen und der Wirtschaft auf, ihre Planungen mit Blick auf die neuen Berechnungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. „Der demographische Wandel ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft
“, sagte der Minister. Schlie brachte diese Entwicklung auf die Formel: Weniger Menschen, die länger leben. Die jüngsten Prognosen zeigten, dass die Entwicklung Schleswig-Holstein voll erfasst habe. „Wir müssen den Wandel aktiv gestalten
“, sagte Schlie. In diesem Zusammenhang sei es wichtig zu wissen, dass die Grundaussagen des vergangenen Jahres beschlossenen Landesentwicklungsplans durch die neue Vorausberechnung bestätigt worden seien.
Die neue Vorausberechnung zeigt auch unterschiedliche Entwicklungen in den Regionen auf. Am günstigsten wird die demographische Entwicklung in den kreisfreien Städten Kiel und Flensburg sowie in den Kreisen im Umland von Hamburg verlaufen. Hier werden die Einwohnerzahlen bis 2025 noch steigen oder nur leicht zurückgehen, und der Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung wird vergleichsweise niedrig ausfallen. Deutlich spürbarer dürften hingegen die Auswirkungen des demographischen Wandels in den ländlichen Kreisen sein. Hier werden bis 2025 sowohl die Einwohnerverluste als auch der Anstieg des Durchschnittsalters höher sein.
Die wichtigsten Ergebnisse der neuen Bevölkerungsvorausberechnung im Überblick
- 2025 werden in Schleswig-Holstein 2.789.000 Menschen leben. Das sind etwa 43.000 (1,5 Prozent) weniger als heute.
- Bis 2025 werden in Schleswig-Holstein voraussichtlich 347.000 Kinder geboren, 530.000 Einwohnerinnen und Einwohner sterben und etwa 140.000 Menschen mehr zu- als abwandern.
- Regional wird die Einwohnerentwicklung sehr unterschiedlich sein. Steigende Einwohnerzahlen werden noch für die kreisfreien Städte Flensburg und Kiel sowie die Kreise Stormarn und Pinneberg erwartet. In allen anderen Kreisen und kreisfreien Städte werden bis 2025 die Einwohnerzahlen zurückgehen, prozentual am stärksten in Neumünster, Steinburg und Dithmarschen.
- 2025 wird es im Vergleich zu heute 204.000 Menschen mehr geben, die 60 Jahre und älter sind, und 93.000 weniger unter 20 Jahren. Auf hundert Einwohnerinnen und Einwohner unter 20 Jahren kommen im Jahr 2025 bereits 210 ab 60 Jahren.
- Die höchsten Zunahmen bei der Zahl älterer Menschen ab 75 Jahren werden die Kreise im Umland von Hamburg und die Nachbarkreise der schleswig-holstein¬ischen Oberzentren haben.
- Die demographischen Veränderungen, d.h. sinkende Einwohnerzahlen und ein steigendes Durchschnittsalter der Bevölkerung sind in den ländlichen Kreisen am stärksten ausgeprägt.
- Die Zahl der Erwerbspersonen, die für das Angebot an Arbeitskräften im Land relevant ist, wird nach 2015 zurückgehen. 2025 wird es schon 55.000 Erwerbspersonen weniger geben als heute.
- Wie die Bevölkerung insgesamt werden auch die Erwerbspersonen im Durchschnitt immer älter. 2025 werden bereits 38,1% aller Erwerbspersonen 50 Jahre und älter sein.
- Die Zahl der Haushalte in Schleswig-Holstein wird bis 2025 um fast 43.000 zunehmen, obwohl die Einwohnerzahl im gleichen Zeitraum um 43.000 zurückgeht.
- Bis 2025 werden in Schleswig-Holstein etwa 95.500 neue Wohnungen gebraucht. Der Bedarf entsteht durch rund 42.900 neue Haushalte, Ersatz für Abriss, Umwidmung und Zusammenlegung von etwa 38.600 Wohnungen und für eine Leerstandsreserve von 14.000 Wohnungen.
- Der Wohnungsneubaubedarf wird regional sehr unterschiedlich ausfallen. Die meisten Wohnungen müssen bis 2025 in den Kreisen im Umland von