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Politik & Wirtschaft

Wie halten Sie es mit der Gleichstellung, Herr Lindenau?

„Hämisch“ reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jan Lindenau laut Lübecker Nachrichten auf die Forderung der CDU nach einer paritätischen Besetzung der Senatorenposten. Dazu erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion Anette Röttger: „Es ist beschämend, dass die Sozialdemokraten im November 2013 einen Frauenförderplan mit einer Quote von 50% für die Stadtverwaltung verabschiedet haben und sich bei den Senatorenwahlen ein Jahr später davon bereits distanzieren.

Bei jeder Ausschreibung für den öffentlichen Dienst ist es üblich, darauf hinzuweisen, dass Frauen bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt eingestellt werden. Die Wahlfreiheit der Bürgerschaft wird dadurch nicht eingeschränkt. Schließlich hat sich die Bürgerschaft mit dem Frauenförderplan selbst die Quote von 50% vorgegeben.

Mit seiner Häme über die Gleichstellungspolitik hat sich Jan Lindenau für einen Posten in der Stadtverwaltung disqualifiziert. Wie könnte er als Senator glaubwürdig die Gleichstellung fördern und den Frauenförderplan umsetzen. Ihm scheinen seine eigenen Interessen und die Interessen seiner Partei stärker am Herzen liegen, als die der Stadt Lübeck.

Die CDU wird sich weiterhin dafür einsetzen, zwei von vier Senatorenposten mit Frauen zu besetzen. Würde für die jetzt ausscheidende Kultursenatorin Annette Borns ein Mann gewählt, säßen neben dem Bürgermeister vier Männer im Senat. Borns selbst betonte noch im Juni: „Im Lübecker Senat sitze ich mit Jungs und die sind recht raumgreifend.“ Eine paritätische Besetzung ist daher dringend erforderlich.

Aus Sicht der CDU sind die spezifischen Sichtweisen und Erfahrungen, die Frauen in Führungspositionen einbringen, von großer Bedeutung für den Lübecker Senat und die Verwaltung.“