Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Politik & Wirtschaft

„Wir brauchen alle Fachkräfte“: IHK zu Lübeck ehrt die besten Auszubildenden des Jahres

Das duale System sichert Deutschland noch immer ein Alleinstellungsmerkmal in der Ausbildung. Praxis im Unternehmen und praxisorientierte Theorie in der Schule sind die Erfolgsgaranten für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe auf nationaler und internationaler Ebene. Aufgrund des demografischen Wandels sind die Chancen für die jungen Leute auf Übernahme im Ausbildungsbetrieb sowie Karriere dank einer Aufstiegsfortbildung so gut wie nie.

Stellvertretend für die rund 3.500 Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen im Bezirk der IHK zu Lübeck bestanden haben, ehrten IHK-Präses Friederike C. Kühn, Hauptgeschäftsführer Lars Schöning und Britta Ernst, Ministerin für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein, 188 besonders erfolgreiche Nachwuchskräfte. Diese hatten jeweils die beste Abschlussnote in ihren Berufen erzielt.

Präses Kühn lobte das Engagement der jungen Leute im Beruf. „Es erfüllt mich als Präses und auch als Unternehmerin mit besonderer Freude, wenn Auszubildende Spaß an ihrer Tätigkeit haben und die Prüfungsergebnisse diese Freude in so einem Maße widerspiegeln.“ Sie forderte die Nachwuchskräfte auf, in der HanseBelt Region zu bleiben: „Mit Ihren Ergebnissen dokumentieren Sie Ihre hohe Leistungsbereitschaft. Sie sind ehrgeizig, zielstrebig und können Ihre Leistungen im entscheidenden Moment abrufen. Das ist es, was die Wirtschaft und damit unsere Region brauchen.“

Besonders an die jungen Frauen unter den Fachkräften appellierte Kühn, im Beruf zu bleiben. „Sie haben eine fundierte Ausbildung erhalten. Es wäre schade, wenn Sie diese nicht nutzen würden. Wir brauchen alle Fachkräfte – männliche und weibliche.“ Die Unternehmer seien sich bewusst, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Grundvoraussetzung dabei ist. „Viele Betriebe haben bereits hervorragende Möglichkeiten geschaffen. Schauen Sie sich Ihre Arbeitgeber gut an, damit Sie beruflich weiterkommen. Wir brauchen Frauen sowohl in Führung als auch Frauen als Nachfolgerinnen an der Spitze bestehender Unternehmen“, so Kühn. Ob Frauen oder Männer, alle Geehrten würden ihren Weg erfolgreich weiter gehen. Davon ist die Präses überzeugt. „Sie schauen positiv in die Zukunft, Sie engagieren sich, Sie können die Zukunft Ihres Berufes und unseres Landes mitgestalten.“

Das bestätigte auch Ministerin Britta Ernst den jungen Leuten: „Sie sind landesweit die Besten Ihres Ausbildungsjahrgangs. Alles, was Sie für Ihren Erfolg brauchen, bringen Sie mit: Sie sind wissbegierig, talentiert, hartnäckig, wenn etwas nicht auf Anhieb gelingt, fleißig, verantwortungsbewusst und offen für Neues.“ Die Entscheidung für die duale Ausbildung sei gut gewesen. „Ihnen steht der Arbeitsmarkt mit seiner hohen Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften offen.“

Mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt im Norden ergänzte die Ministerin: „Ich wünsche mir sehr, dass sich unsere Betriebe und unser Handwerk auch in Zukunft offen zeigen werden für Menschen aus Krisengebieten, die bei uns Sicherheit, Lebensperspektiven und vielleicht sogar eine neue Heimat suchen. Es gibt keinen besseren Weg der Integration als den über die gemeinsame Arbeit. Alles andere kommt dann auch: Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen.“

Erst vor zwei Wochen hat die Vollversammlung der IHK ein Projekt zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt beschlossen. Damit sendet die Wirtschaft das Signal aus, dass es eine Willkommenskultur für Flüchtlinge im HanseBelt gibt, ergänzte Präses Kühn.

Die IHK zu Lübeck unterstützt  zudem die Fachkräfteinitiative Schleswig-Holstein (FI.SH) „Zukunft im Norden“. In diesem leistungsfähigen Netzwerk arbeiten Wirtschaft, Bildungs- und Förderinstitutionen eng zusammen und schaffen beste Voraussetzungen für Unternehmen mit Bedarf an gut ausgebildetem Fachpersonal.