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Politik & Wirtschaft

Wirtschaft startet positiv ins Jahr 2016 – hohe Erwartungen an die Politik

Wirtschaft startet positiv ins Jahr 2016 – hohe Erwartungen an die Politik – Schleswig-Holsteins Unternehmen starten positiv ins Jahr 2016. Der Binnenmarkt fängt auch weiterhin den verlorenen Schwung der Exportnachfrage auf und beflügelt aufgrund der hohen Zahl an Beschäftigten die wirtschaftliche Entwicklung im Land. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der einen Wert zwischen null und 200 annehmen kann, hat sich im vierten Quartal von 116 auf 122 Punkte verbessert. Auch der entsprechende Vorjahreswert von 120 Punkten ist damit getoppt.

Dazu erklärte Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein: „Dank schwachem Euro erwarten wir für 2016 wieder anziehende Exporte, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes weiter nach vorne bringen, wenn das politische Umfeld stimmt.“ 44,7 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut, 46,0 Prozent als befriedigend und 9,3 Prozent als schlecht (Vorquartal: 41,7 Prozent; 47,6 Prozent; 10,7 Prozent). Die Gewerbetreibenden beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage damit besser als im Vorquartal. Dies ergab die repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Schleswig-Holstein.

Bei der Betrachtung der einzelnen Wirtschaftsbereiche zeigt sich in der Industrie eine überwiegend befriedigende Geschäftslage. Die Hersteller von Vorleistungsgütern legten dabei enorm zu und haben Anschluss an die Investitions- und Konsumgüterproduzenten gefunden. Das ist besonders positiv, da letztere auf die Produkte wie elektronische Halbleiter oder chemische Grundstoffe angewiesen sind. Die Bauwirtschaft verzeichnet einen leichten Rückgang aufgrund saisonaler Gegebenheiten. Mit Blick auf den Frühlingsanfang deuten die Zukunftserwartungen des Baugewerbes aber auf eine Stimmungsverbesserung hin. Der Einzelhandel zeigt sich aufgrund des milden Winteranfangs weniger zufrieden mit der derzeitigen Geschäftslage und schraubt auch die Erwartungen deutlich zurück. In der Kreditwirtschaft laufen die Geschäfte derweil unverändert gut. Angesichts des Sanierungsstaus und fortdauernder Verzögerungen bei der Infrastrukturplanung hat sich die Stimmung in der Verkehrswirtschaft nochmals eingetrübt. Die Dienstleistungswirtschaft erweist sich unverändert als Garant für die stabile Konjunkturentwicklung im Norden. Vor allem personenbezogene Dienstleister bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut und starten mit Zuversicht in das Jahr 2016.

Die weiteren Zukunftsaussichten beurteilen die Unternehmen optimistisch. 27,6 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung ihrer Situation, 54,1 Prozent eine gleichbleibende und 18,3 Prozent eine schlechtere Lage (Vorquartal: 21,3 Prozent; 60,7 Prozent; 18,0 Prozent). Dazu IHK-Präsidentin Kühn: „Seit der letzten Konjunkturumfrage sind die Herausforderungen für Schleswig-Holstein nicht weniger geworden. Allerdings erwarten die die Unternehmen im hohen Maße, dass 2016 politische Lösungen für den schleppenden Infrastrukturausbau oder auch für die Integration der Flüchtlinge gefunden werden. Nur so lässt sich die gute konjunkturelle Stimmung nutzen.“

Die Hoffnung der deutschen Exporteure, ihre Waren aufgrund des schwachen Euros tendenziell günstiger auf dem Weltmarkt anzubieten und somit die Exporte zu steigern, schlägt auf andere Wirtschaftszweige über. Für 2016 wird daher mit erneutem Wirtschaftswachstum um die 1,6 Prozent zu rechnen sein.