Zöliakie: Riskieren Sie einen genaueren Blick
Wer an Zöliakie leidet, muss sein Essen besonders sorgsam unter die Lupe nehmen, denn Gluten steckt in weitaus mehr Lebensmitteln als in Brot oder Nudeln.
Bei Menschen mit Zöliakie reagiert das Immunsystem empfindlich auf das Getreideeiweiß Gluten. Sie müssen daher besonders achtsam bei ihrer Speisenauswahl sein. Back- und Teigwaren aus Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste oder Hafer zu meiden, reicht heute bei weitem nicht mehr aus. Darauf möchte der Welt-Zöliakie-Tag am 16.Mai Betroffene wie auch Außenstehende erneut aufmerksam machen, denn im Alltag lauern zahlreiche verborgene Glutenquellen.
Besonders Weizenmehl, Weizenstärke oder Weizeneiweiß sind beliebte Zutaten in der Lebensmittelindustrie, um etwa die Konsistenz eines Produktes oder die Rieselfähigkeit von Pulvern zu verbessern. Augenscheinlich getreidefreie Lebensmittel wie Fruchtjoghurt, Kräuterquark, Gewürzmischungen oder Eiscreme können so leicht zur Glutenfalle werden. Dank der Kennzeichnungspflicht, die seit Ende 2014 auch für unverpackte Waren gilt, können Betroffene Produkte heute viel schneller bewerten. Glutenquellen wie Weizen, Roggen, Gerste oder Gluten selbst müssen in der Zutatenliste aufgeführt und als solche erkennbar sein. Schwieriger wird es hingegen beim Essen unterwegs. Pommes vom Imbiss können unerwartet Weizen enthalten – sei es, dass der Betreiber mit Mehl gestreckte Fertigfritten verwendet oder panierte Speisen in der gleichen Fritteuse zubereitet. Auch Ketchup, Röstzwiebeln, Currysoßen, Salatdressings, Würzextrakte oder Sojasoßen können mögliche Glutenquellen sein. Besonders der weitverbreitete Einsatz von Instantpulvern und vorgefertigten Produkten erschwert Betroffenen den Besuch von Kantinen, Mensen oder Restaurants. So bleibt vielen nichts anderes übrig, als sich ihr Essen von zu Hause mitzubringen.
Als schnelle Orientierungshilfe bietet die Lebensmittelliste „Zöliakie“ einen Überblick, bei welchen Lebensmitteln Zöliakie-Betroffene ruhigen Gewissens zugreifen können und wo ein genauerer Blick ratsam ist. Erhältlich ist das Miniposter im Onlineshop unter www.fet-ev.eu.
Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer