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Politik & Wirtschaft

Zukunft der Fördeschifffahrt

Kreis Plön macht die Tür ganz weit auf – Offensichtlich haben die Abgeordneten im Plöner Kreistag  endlich erkannt, was man machen muss, soll die Fördeschifffahrt erhalten, attraktiviert und für die Zukunft fit gemacht werden. Am 26. Februar hat der Kreistag einstimmig einen Prüf- und Planungsauftrag an den Wirtschaftsausschuss (Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Tourismus, WET) überwiesen. Der Ausschuss soll dem Kreistag nach der Sommerpause einen Beschlussvorschlag vorlegen, wie es mit der Fördeschifffahrt weitergeht.

Dabei hat der Kreistag die wichtigsten Gesichtspunkte bereits vorgegeben. Im Rahmen einer kommunalen Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Plön und der Stadt Kiel, aber auch unter Mitwirkung der Gemeinden an der Kieler Förde, muss eine leistungsfähige und effiziente Fördeschifffahrt auf den Weg gebracht werden. Ob diese Zusammenarbeit in einem immer wieder geforderten „Verkehrsvertrag“ münden wird, ließen die Befürworter offen. In seiner Rede sprach sich Thomas Hansen, Fraktionsvorsitzender der CDU, aber für eine ergebnisoffene Planung ohne Vorbedingungen aus.

„Das ist, was wir immer gewollt haben: Vertrauensvolle Gespräche und Planungen zwischen Kiel und Plön auf Augenhöhe, aber auch finanzielle Verantwortung auf Augenhöhe. Das dies nicht ‚halbe-halbe‘ heißt, ist allen Beteiligten klar“, sagte Michael Henry, Vorsitzender des Vereins FördeFördern e.V., nach der Kreistagssitzung.
„Herausforderungen wie getaktete Fahrpläne von morgens bis in den späten Abend, für die eine Umstrukturierung der Dampfer-Flotte unumgänglich ist, bedeuten finanzielle Aufwendungen, die man nicht immer nur in Kiel abladen kann“, so Henry weiter. „Der Kreis Plön partizipiert an der Fördeschifffahrt über den Tourismus, aber auch bei der ÖPNV-Bedeutung für Pendler, in gehörigem Ausmaß. Das muss sich auch in der Finanzierung widerspiegeln.“
„Kiel und Plön arbeiten im touristischen Geschäft über die lokale Tourismusorganisation eng zusammen, bündeln ihre Kräfte beim schienen- und radgebundenen ÖPNV, da ist es nur folgerichtig, dies auch bei der Fördeschifffahrt so zu handhaben“.
Die Planungen zur Landeswassergartenschau und die mögliche Olympiabewerbung stellen die Fördeschifffahrt vor weitere Herausforderungen, die unbedingt gemeistert werden müssen.
Mit auf den Weg gegeben hat der Kreistag dem Ausschuss auch, die Fördeschifffahrt besser mit dem restlichen ÖPNV, also den Buslinien, zu vernetzen. „Das gibt Anlass zu Hoffnungen, endlich einen Ortsbus im Amt Schrevenborn einzurichten, der die Gemeinden Heikendorf, Mönkeberg und Schönkirchen mit den Anlegern, aber auch untereinander verbindet. Dann hätten wir auch endlich einen Bus, der unsere Schrevenborner Bürger, besonders Kinder und Senioren, im Sommer an die Strände bringt“, so Henry.
Der Verein FördeFördern e.V. hofft, dass der Wirtschaftsausschuss möglichst umfassend externe Hilfe und Beratung von Planern, Schlepp- und Fährgesellschaft und Vereinen in Anspruch nimmt. Erinnert wird an den „Arbeitskreis Fördeschifffahrt“, der beim Neubau des Mönkeberger Fähranlegers sehr erfolgreich zum Gelingen beigetragen hatte und jederzeit reaktiviert werden könne.