Politik & Wirtschaft

Zukunft Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein: Wirtschaftsminister Jost de Jager fördert Landesmarketingorganisation ab 2015 weiter

Kiel, Ergebnis des heutigen Gesprächs zwischen Wirtschaftsminister Jost de Jager und den touristischen Akteuren des Landes, dabei die Tourismus-Agentur (TASH), der Tourismusverband (TVSH), die touristischen Regional- und Kreisverbände von Schleswig-Holstein, ist, dass die Landesmarketingorganisation auch ab 2015 weiter gefördert wird. Die Zuwendungssumme seitens des Landes soll ab diesem Zeitpunkt jedoch jährlich nur noch 500.000 Euro betragen. Vorab hatte Wirtschaftsminister Jost de Jager eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Tourismusreferatsleiters Martin Hamm und des IHK-Hauptgeschäftsführers Peter Michael Stein eingesetzt, um eine Diskussions- und Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten. Um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben, ermittelten die daran Beteiligten eine notwendige Förderung in Höhe von einer Million Euro pro Jahr.

„Eine Basisfinanzierung für die TASH durch das Land in Höhe von einer Million jährlich ist, neben dem Einwerben von Partnerbeteiligungen in gleicher Höhe, der zentrale Baustein, um das Marketing für das Reiseland Schleswig-Holstein weiterhin erfolgreich umsetzen zu können“, sagt TASH-Geschäftsführer Christian Schmidt. „Der jetzt angekündigte Beitrag des Landes ist daher nicht ausreichend. Es ist nicht zu erkennen, dass das Land sich mit den übergeordneten und öffentlichen Aufgaben und der notwendigen Finanzierung ausreichend auseinander gesetzt hat.“

Auslöser für die über das laufende Jahr geführten Gespräche zwischen Wirtschaftsminister Jost de Jager und den Tourismus-Experten war die von der Haushaltsstrukturkommission im Mai 2010 beschlossene Mittelkürzung im Landeshaushalt. Es folgte das „Pro Tourismus“-Angebot zu Gesprächen, das Jost de Jager auf dem landesweiten Tourismustag Schleswig-Holstein im November 2010 in Norderstedt unterbreitet hatte. Zu Beginn 2011 starteten die daraufhin initiierten Spitzengespräche – das erste fand am 12. Januar und das zweite heute statt.

Einigkeit bestand in allen Runden darin, dass die TASH eine überaus anerkannte, hervorragend leistungsstarke sowie erfolgreiche Landesmarketingorganisation ist, die strukturiert in enger Abstimmung mit der Landes-, der regionalen und lokalen Ebene agiert. Die Kräftebündelung in einem Haus sichert die kontinuierliche Umsetzung des landesweit auf den Weg gebrachten Zielgruppenmarketings, erzielt nachhaltig Wirkung im nationalen und internationalen Markt und sichert den Platz im Wettbewerb der bundesweiten Reisedestinationen. Jost de Jager betont, dass die TASH auch für übergeordnete öffentliche Aufgaben zuständig sei und hierfür auch öffentliche Mittel zur Finanzierung notwendig seien. Den künftigen Budgetansatz begründet der Wirtschaftsminister mit der angespannten Haushaltslage des Landes.

Die TASH-Gesellschafterin Andrea Gastager, heute ebenso am Gespräch beteiligt, sagt dazu: „Als Gesellschafter haben wir eine solide und transparente Vorlage erarbeitet. Auf Basis der Ankündigungen wird nicht nur die TASH, sondern die gesamte Tourismuswirtschaft leiden und sich unser Marktpotential verschlechtern, was auch zu Umsatz- und Steuereinbußen führen kann.“

Durch zahlreiche Gespräche in den vergangenen Wochen und Monaten weiß Christian Schmidt die tourismuspolitischen Sprecher aller Fraktionen und seine Gesellschafter hinter sich und dem Unternehmen. „Was fehlt ist eine breite Diskussion auf der politischen Ebene. Neben dem Wirtschaftsminister sind weitere Bereiche der Landesregierung, wie das Umweltministerium und das Kultusministerium am soliden Fortbestand der TASH interessiert.“

Auch der TASH-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Michael Stein äußert sich: „Dem Land wurde wie gewünscht eine transparente Aufgabenverteilung und eine seriöse Budgetierung vorgelegt – auf dieser Grundlage ist die heute verkündetet Basisfinanzierung enttäuschend.“ Alle TASH-Gesellschafter hatten sich bereits vor Monaten bereit erklärt, eine jährliche Marketingumlage für die Landesmarketingorganisation zu leisten, die die Basisfinanzierung des Landes ergänzen soll. Er kündigt an, die Vorlage in den Gremien der TASH umfassend zu diskutieren.