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Zur öffentlichen Fraktionssitzung der GRÜNEN kam Marlies Fritzen, Mitglied des Landtags, um über den Meeresschutz und den Zustand der Ostsee zu berichten.

Foto marliesfritzenMit der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) hat die EU einen rechtsverbindlichen Rahmen geschaffen, um den Schutz der europäischen Meere voranzubringen. Auf Schleswig-Holstein heruntergebrochen ist das Ziel bis spätestens 2020 Nord- und Ostsee wieder in einen guten Umweltzustand zu bringen.

Die sogenannte Schattenliste der Umweltverbände benennt die Ursachen für den schlechten Zustand unserer Meere:

Überdüngung und damit einhergehend Nährstoffeinträge und Sauerstoffmangel. Müll- und Mülleinträge, Unterwasserlärm (z.B. durch Verlegung von Unterseekabel) und Vergiftung der Meere vor allem durch die rd. 1,6 Millionen Tonnen Kampfmittel, die nach dem 2. Weltkrieg in Nord- und Ostsee geschüttet oder auf andere Weise ins Meer gelangt sind. Aufgrund der fortschreitenden Korrosion der Munitionshüllen gelangen verschiedene hochgiftige Schadstoffe ins Wasser und damit in unsere Nahrungskette.

Marlies Fritzen benennt als größtes Problem, dass es sich um viele verschiedene Kampfstoffe mit unterschiedlicher Gefährlichkeit handelt, und die Ortung und Kartierung nur langsam voranschreitet. Es gibt tonnenweise Material in Form von Logbüchern, die jedoch weltweit verstreut sind. Die Deutsche Marine ist daran beteiligt, Aufklärung zu betreiben. Nicht immer ist es sinnvoll, Altmunition zu bergen, weil gerade dabei Stoffe freigesetzt werden können.

Das Land Schleswig-Holstein arbeitet federführend in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zum Thema „Munitionsaltlasten“. Das Ziel ist der Aufbau eines Munitionskatasters. In einem großen Forschungsprojekt soll zudem ein neuartiges Bergungssystem entwickelt werden.

Ein Trost für die Tourismusbranche: Die Badewasserqualität ist gleichbleibend gut.