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Zwei Parlamentarier bereiten Antrag für neues Gesetz vor

Indien: Religionswechsel soll strafbar werden – Zwei Parlamentarier bereiten Antrag für neues Gesetz vor – (Open Doors, Kelkheim) – Zwei Parlamentarier aus den Reihen der indischen Regierungspartei BJP bereiten Anträge für ein neues Gesetz vor, das die Abkehr vom Hinduismus landesweit unter Strafe stellen soll. Der eine ist Mitglied des Unterhauses, der andere gehört dem Oberhaus an.Bereits jetzt gelten in fünf indischen Bundesstaaten sogenannte „Anti-Bekehrungsgesetze“, die immer wieder als Vorwand für religiös motivierte Übergriffe dienen. Eine Ausweitung auf das ganze Land würde den Druck auf die Christen und andere religiöse Minderheiten drastisch verstärken.

„Hindus müssen in der Mehrheit bleiben!“

Die beiden Initiatoren Tarun Vijay (Oberhaus) und Yogi Adityanath (Unterhaus) wollen in ihrem jeweiligen Haus einen Antrag einbringen. Der ehemalige Journalist Vijay wies in einem Interview mit der Zeitung „The Tribune“ kürzlich auf das von seiner Warte aus beunruhigende Ergebnis des zuvor erhobenen „Zensus zur Religion“ hin: „Erstmals beträgt der Anteil der Hindus an der Bevölkerung weniger als 80%. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um diesen Verfall aufzuhalten. Es ist von größter Wichtigkeit, dass Hindus auch künftig die Mehrheit des Landes stellen.“ Und weiter: „Die Religionszugehörigkeit muss zwar eine persönliche Entscheidung bleiben. In Indien ist diese Frage jedoch zu einem politischen Werkzeug in der Hand ausländischer Kräfte geworden, die Hindus umwerben, um unsere Nation auf kommunaler Ebene zu spalten.“

Bedrohliche Aussagen und ein erfreuliches Signal

Unterhausmitglied Yogi Adityanath ist Rechtsexperte in den Reihen der BJP. Er trat nach dem Tod seines „spirituellen Vaters“ im September 2014 dessen Nachfolge als Oberpriester eines bekannten Hindutempels an. Im Juni 2015 machte er eine vielbeachtete öffentliche Aussage im Zusammenhang mit der Ausübung von Yoga und einem damit verknüpften Ritual zur Anbetung des Sonnengottes. Wer damit ein Problem habe, solle „Indien den Rücken kehren oder sich im Meer ertränken“. Der Nationale Christenrat hatte daraufhin in einer Stellungnahme geäußert: „Derartige Aussagen verstärken das Misstrauen von Minderheiten bezüglich der wahren Absichten der Regierung.“

Ein positives Signal sendete hingegen die Regierung des Bundesstaates Andhra Pradesh. Nach einem Treffen des obersten Ministers Nara Chandrababu Naidu mit einer christlichen Delegation versicherte der Politiker, seine Regierung werde die Rechte der christlichen Minderheit schützen und sich auch nicht in kircheninterne Verwaltungsfragen einmischen.

Allein im Juli und August 2015 registrierten Open Doors-Mitarbeiter 18 gewaltsame Übergriffe gegen Christen in Indien, bei denen 5 Menschen starben. Das Land rangiert auf dem Weltverfolgungsindex aktuell an 21. Stelle unter den Ländern, in denen Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

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Über Open Doors
Open Doors ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk, das seit 60 Jahren in mehr als 50 Ländern verfolgte Christen unterstützt mit  Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten sowie Bibeln und christlicher Literatur. Open Doors bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit („Sprachrohrdienst“) informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf. Jedes Jahr veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.