Politik & Wirtschaft

Zweiter Technologieabend der IHK Rostock – Schröder: Luftfahrtindustrie in MV wächst

MVLogo
„Die Luftfahrtindustrie hat in Mecklenburg-Vorpommern enorme Entwicklungschancen: Innovationen und Spitzentechnologie in dieser Wachstumsbranche schaffen immer mehr zukunftsorientierte Arbeitsplätze im Land. Besonders die Region Rostock kristallisiert sich immer mehr zum Standort-Schwerpunkt heraus – auch durch die Zusammenarbeit mit der Universität Rostock“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Sebastian Schröder am Dienstag beim 2. Technologieabend der Industrie- und Handelskammer zu Rostock. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Airbus – Technologische Anforderungen und wirtschaftliche Perspektiven für die Region“.„Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den vergangenen Jahren als Standort für die Entwickler und Zulieferer erfolgreich etabliert“, sagte Schröder in Rostock. „Besonders die Zahl der Zulieferer für Airbus wächst: Inzwischen arbeiten rund 800 Beschäftigte in über einem Dutzend Unternehmen im Land allein für die Airbus-Familie.“ Um die Kompetenz der Luft- und Raumfahrtindustrie im Land zu bündeln, wurde mit Hilfe des Wirtschaftsministeriums vor zwei Jahren eine entsprechende Koordinierungsstelle aufgebaut. „In zehn Jahren wird Mecklenburg-Vorpommern nicht nur das schönste deutsche Urlaubsland, sondern auch der Top-Technologiestandort in Deutschland sein“, sagte Schröder. „Vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie engagieren sich hiesige Firmen mit innovativen Qualitätsprodukten.“

Inzwischen arbeiten rund 30 Zulieferfirmen mit ihren rund 1.200 Mitarbeitern in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Bereich. Beispiele sind die RST Rostock Systemtechnik GmbH, die Matzen-Schlauch-Technik Limited & Co. KG GmbH in Boizenburg, die AMAS Engineering GmbH und die AMAS Anlagenbau GmbH in Neu Kaliß, die Aero-Coating GmbH in Wismar und die Frimotronic GmbH in Rehna. Im Zusammenhang mit dem Airbus-Bau in Hamburg haben sich in den vergangenen Jahren Unternehmen wie die Rücker GmbH in Rostock, die MIZ Services GmbH, die Rheinmetall Defence Electronics GmbH, die Aerotec Enineering GmbH, die Diehl Avionik Systeme GmbH und die Flamm Aerotec GmbH im Nordosten angesiedelt und viele mittelständische Betriebe liefern Flugzeugteile und Baugruppen zu und bieten Dienstleistungen an.

„Auch beim Aufbau des neuen europäischen Satellitennavigationssystems GALILEO spielt Mecklenburg-Vorpommern in der ersten Liga mit“, sagte Schröder. „Für die Erprobung des Systems wird der Rostocker Seehafen derzeit zum Forschungshafen für satellitengestützte Navigation und Kommunikation ausgebaut. Damit ist Mecklenburg-Vorpommern mit Bayern und Niedersachsen ganz vorn dabei.“ Alle drei Länder haben im Februar einen Kooperationsvertrag unterschrieben und arbeiten in Galileo-Projekten zusammen. „Rostock soll Referenzprojekt für sämtliche Anrainer des Ostseeraums werden“, sagte Schröder. „Damit wollen wir Vorreiter in der maritimen Satellitennavigation der europäischen Küstenländer sein.“

Mit dem Projekt GAMMA (Galileo Augmented Motion in Maritime Applikation) soll die maritime satellitengestützte Navigation und Kommunikation erprobt werden. Mit einer genaueren Positionsbestimmung und präziser Steuerung der Schiffe durch Satellitennavigation soll Schifffahrt sicherer werden und der Flugverkehr wird unterstützt. Öffentliche Sicherheitsdienste – Seenotrettungsdienst, Feuerwehr und Bundesgrenzschutz – können GALILEO nutzen und Verkehrswege, wie beispielsweise die Fahrt eines Gefahrguttransportes, können mit dem System überwacht werden.

„Die Luft- und Raumfahrtindustrie hat als hochinnovative Wachstumsbranche mittlerweile einen beachtlichen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes“, sagte Schröder. „Neben Schiffbau, Tourismus, Ernährungswirtschaft, Holzindustrie, Biotechnologie, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft, der Informations- und Kommunikationsbranche und dem Windkraftanlagenbau steigen auch die Zahlen im Zulieferbereich und bei den Dienstleistungen.“

„Dass die Konjunktur anspringt, erleben wir vor allem im verarbeitenden Gewerbe: im Jahr 2004 gab es einen Zuwachs von 7,9 Prozent, im Jahr 2005 stieg die Bruttowertschöpfung preisbereinigt um 7,7 Prozent und auch im ersten Quartal diesen Jahres setzt sich der Wachstumstrend im verarbeitenden Gewerbe fort – mit einem Umsatzplus von 10,5 Prozent verglichen zum gleichen Zeitraum des Vorjahres“, sagte Schröder. „In den vergangenen beiden Jahren lag Mecklenburg-Vorpommern damit deutlich höher als der Bundesdurchschnitt – und das wollen wir auch in diesem Jahr so halten.“