Anschlag Synagoge Pinneberg – Solidarität des Frauenwerkes der Nordkirche
Mit großer Bestürzung hat das Frauenwerk der Nordkirche die Nachricht vom Anschlag am 9./10. November auf die Pinneberger Synagoge gehört. „Dieser Anschlag ist ein Alarmzeichen, das uns hellwach machen sollte. Wegschauen ist leicht, etwas zu tun ist jedoch gar nicht schwer. Wenn ‚Jude‘ mittlerweile ein Schimpfwort auf dem Schulhof ist, müssen Erwachsene aktiv werden. Uns allen sollte klar sein, dass wir mit antisemitischen Haltungen rechten Gewalttäter_innen den Rücken stärken. Die christliche Nächstenliebe macht deutlich: Herkunft, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Geschlecht sollen im Miteinander keine Rolle spielen. Christliche Nächstenliebe basiert auf gegenseitigem Respekt“ sagte Susanne Sengstock, stellv. Leiterin des Frauenwerkes der Nordkirche.
Die Frauensynode der Nordkirche hatte sich auf ihrer Sitzung im Februar intensiv mit dem Rechtsextremismus beschäftigt, insbesondere auch mit der Rolle von Frauen in der rechtsextremen Szene. Das Frauenwerk der Nordkirche ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus.
Wir bringen unsere Solidarität mit der jüdischen Gemeinde in Pinneberg zum Ausdruck und hoffen, dass sich ihre Mitglieder nicht einschüchtern lassen und in dieser Situation viel Solidarität von ihren Mitmenschen erfahren. Das Frauenwerk der Nordkirche setzt sich dafür ein, dass keine Form von Menschenfeindlichkeit eine Chance bekommt, denn kulturelle und religiöse Vielfalt sind ein Reichtum für unsere Gesellschaft.
Es ist wichtig, den Anfängen zu wehren und jeder Form von Antisemitismus und Antijudaismus entgegenzutreten. Bei dem Anschlag in Pinneberg sind keine Menschen zu Schaden gekommen, aber die Botschaft hinter diesem Akt ist deutlich: Es gibt Menschen, die zur Gewalt bereit sind. ‚Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen‘ hat der jüdische Dichter Heinrich Heine gesagt – und traurigerweise von der Geschichte Recht bekommen.
Das Frauenwerk der Nordkirche bietet frauenspezifische Erwachsenenbildung, FrauenProjekte und die FrauenReisen Hin und weg an, ist Trägerin des Ev. Kurzentrums und Sanatoriums GODE TIED in Büsum/Nordsee und von contra – der Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein. Das Frauenwerk der Nordkirche vertritt kirchlich engagierte Frauen aus den 1045 Kirchengemeinden und den Frauenwerken in den Kirchenkreisen der Nordkirche (Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern).
Die Frauensynode der Nordkirche mit Delegierten aus Kirchenkreisen, Gemeinden und Diensten und Werken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern tagt zweimal im Jahr und berät frauen-, gesellschafts- und kirchenpolitische Themen. Die Frauensynode wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet: Anne Riekenberg-Heinrich, Vorsitzende (Sarkwitz), Hilde Credo (Flensburg), Karin Kluck (Hamburg).