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Markus-Evangelium als Experiment

Markus-Experiment_Rothe_01Text: Wolfgang Freywald – Fotos: TBF/Harald Rothe – Lübeck – Es ging schon unter die Haut, was Studenten des Hochschul-SMD Nord-West, mit dem Markus-Experiment gestern wagten und heute wiederholen: Das Wirken und Sterben von Jesus Christus, gespielt und gelebt in 90 Minuten und wir, das Publikum, waren mitten drin! Ist es geglückt, das Experiment in Rekordzeit? Absolut! Studenten führten in der Aula des Lübecker Katharineums das Markus-Evangelium als Theaterstück auf.

In der Aula des Katharineums ging es ab 20 Uhr desöfteren hoch her. Jubel brach aus. Alles rief wild durcheinander, ständig war das Ensemble in Bewegung, eilte durch die schmalen Gänge eines in verschlungenen Reihen platzierten Publikums und die Schmerzensschreie von Jesus Christus am Kreuz gingen einem nicht mehr aus dem Ohr.

Die etwa 50 Zuschauer erlebten das biblische Geschehen hautnah, die Wunder, die Jesus Christus bewirkte, die Eigendynamik, die sein Handeln entwickelte, all das spielte sich direkt vor ihren Augen ab.

Eine Bühne fehlte, genau so wenig gab es Kostüme oder überhaupt eine Kulisse. Stühle standen in Kreisen unterbrochen durch Schneisen – das war`s. Und doch erlebten wir ein Szenario, vor dem es sich offenbar mit großer Leichtigkeit zu Werke gehen und spielen ließ.

Und der Schwere des Stoffes entgegnete das Studentenensemble mit atemberaubender Geschwindigkeit und die Figuren der einzelenen Darsteller und Darstellerinnen wechselten, wie es die Handlung verlangte, in Rekordzeiten.

Markus-Experiment_Rothe_02aIm Foto: Die Darsteller des Markus-Experiments  – Aber runtergespult wurde die Handlung nicht – sondern ganz im Gegenteil: Auch wenn die Art der Dialoge manchmal recht freizügig gewählt waren – sie blieben inhaltlich doch noch biblisch fundiert -, das Rollenverständnis wirkte manchmal ein wenig nüchtern, aber die lockere Kommentare, wie „hey cool“ oder „nicht schon wieder rudern, das ist so anstrengend“, sorgten für Kurzweil bei den Zuschauern und sie wurden, wie bei den Gleichnissen der wunderwirkenden Brot und Fischvermehrung in die Handlung eingebunden und durften symbolisch „mitessen“.

Da ich vor kurzem das Markus-Evangelium selbst in der Bibel durchgenommen hatte, ich den Inhalt also gut kannte, zuckte ich bei den Szenen, in denen ein Kind von einem bösen Geist befreit wurde, oder aber, die schlimmste Szene, Jesu Kreuzigung, echt zusammen und seine Schreie am Kreuz gingen mir durch Mark und Bein.

Sehr wichtig war für mich auch das Ende des Markus-Experimentes, wo die Regisseurin zwar nicht ganz so deutlich, aber trotzdem darauf hinwies, dass das Gespielte wahr ist, sich also tatsächlich zugetragen hat und der einzelne Zuschauer sich für Jesus Christus entscheiden muss, um errettet zu werden.

Ich muss dem Ensemble ein großes Kompliment machen. „Das Markus Experiment“ hat funktioniert. Mehr noch, die Inszenierung hat sich das Prädikat verdient, das genaue Gegenteil von „Jesus Christ Superstar“„ zu sein.

Jeder einzelne Zuschauer wurde in die Zeit des HERRN vor rund 2.000 Jahren mitgenommen und konnte spüren oder wenigstens erahnen, was Jesus Christus am Kreuz auf Golghata für sie und allgemein, für die Menschen dieser Welt, für ihre Errettung und damit für das Ewige Leben getan hat.

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