WSP-SH: Arbeitsreiches Wochenende für die Wasserschutzpolizei Brunsbüttel
Brunsbüttel (ots) – Gleich sieben Schiffsunfälle und eine Gewässerverunreinigung beschäftigten die Beamten der Wasserschutzpolizei Brunsbüttel am vergangenen Wochenende. Am Sonntag war der Containerfrachter „TONGAN“, Flagge Liberia, Länge 141 Meter, gegen 12.45 Uhr auf der Elbe vor Brunsbüttel im Bereich der Nordostreede vor Anker gegangen. Das Schiff befand sich auf der Reise von Hamburg nach Fredericia in Dänemark und wartete auf die Schleusung in den Nord-Ostsee-Kanal. Gegen 17.20 Uhr wurde an Bord festgestellt, dass der Anker plötzlich nicht mehr hielt und das Schiff Richtung Elbufer vertreibt. Um nicht auf Grund zu laufen, wurde der zweite Anker fallen gelassen und die Hauptmaschine gestartet. Weiterhin war ein Schlepper geordert worden. Es konnte jedoch nicht mehr verhindert werden, dass der Containerfrachter eine Untiefentonne berührte und auf Grund lief. Der Frachter kam mit Schlepperhilfe wieder frei. Vor Ort konnten keine Schäden am Schiff festgestellt werden. Trotzdem muss der Frachter in Kiel von Gutachtern untersucht werden. Gleich zwei Schiffsunfälle verursachte das unter der Flagge von Zypern fahrende Massengutschiff „OKYALOS“, Heimathafen Limassol, Länge 225 Meter, 39026 BRZ. Der Bulkcarrier war leer auf der Reise von den Niederlanden nach Liepaja in Lettland und fuhr am Sonntag mit Schlepperassistenz durch den Nord-Ostsee-Kanal. In der Ausweiche Kudensee brach die Schleppleine zum Heckschlepper. In der Folge wurde der Bulker durch den starken Nord-Ostwind gegen zwei Dalben auf der Südseite der Weiche gerückt. Die Dalben (zwei 16er Pfahlgruppen) wurden dabei erheblich beschädigt. Durch den Bruch der Schleppleine war auf dem Heckschlepper eine Winde beschädigt worden, so dass das Fahrzeug ausgetauscht werden musste. Mit neuem Assistenzschlepper wurde die Reise Richtung Kiel fortgesetzt. In der Ausweiche Schülp stieß MS „OKYALOS“ dann gegen 11.45 Uhr wiederum auf der Südseite gegen sechs Stahldalben. Auch hier dürfte der starke Nord-Ostwind mit unfallursächlich gewesen sein. MS „OKYALOS“ konnte die Reise fortsetzen und wird in Kiel von der Wasserschutzpolizei und Schiffsbesichtigern aufgesucht. An den Stahldalben entstand teilweise erheblicher Sachschaden. Zu einer weiteren Dalbenanfahrung war es am Sonntag im Bereich der Mole 1 gekommen. Der Minibulker „ARKLOW RAIDER“, Heimathafen Arklow in Irland, Länge 90 Meter, war von See kommend in den kleinen Schleusenvorhafen eingelaufen. Das Schiff war leer für Brunsbüttel, Hafen Ostermoor, bestimmt. Durch den starken Nord-Westwind war der Frachter gegen die südliche Kaianlage gedrückt worden. Am Schiff war nur geringfügiger Schaden entstanden. In wie weit die Mole 1 beschädigt worden ist, muss noch untersucht werden. Bereits am Samstag war das Containerschiff MS „JOHANNA“, Heimathafen London, Länge 122 Meter, BRZ 6363, gegen 21.20 Uhr auslaufend aus der Kleinen Südschleuse von einer Windböe erfasst und gegen die Mole 1 gedrückt worden. Das Schiff befand sich auf der Reise von Kokkola/Finnland nach Antwerpen. Auch hier waren nur geringe Schäden (Farbabrieb) entstanden. Das Schiff konnte die Reise nach Belgien fortsetzen und wird bei der nächsten Kanalpassage von der Wasserschutzpolizei zwecks Unfallermittlungen aufgesucht. Erheblicher Sachschaden war am Samstag am Fluttor Nor 7.2 der Kleinen Südschleuse entstanden. Das MS „PASSAAT“, Heimathafen Delfzijl in den Niederlanden, Länge 83 Meter, war ebenfalls in Ballast auf der Reise von Grimsby/England nach Vierow/Mecklenburg Vorpommern gegen 06.37 Uhr in die Schleuse eingelaufen. Durch starken achterlichen Wind und Ausfall des Bugstrahlruders konnte das Schiff nicht mehr rechtzeitig aufgestoppt werden und stieß gegen das Schleusentor. Das Fluttor Nr. 7.2 wurde nicht unerheblich beschädigt, konnte aber weiter betrieben werden. Am Schiff war nur geringer Sachschaden im Bugbereich entstanden. Der Frachter durfte die Reise zum Bestimmungsort fortsetzen und wird dort von Besichtigern der Berufsgenossenschaft Verkehr aufgesucht. Eine weitere Dalbenanfahrung hatte sich bereits am Samstag kurz nach Mitternacht in der Ausweiche Schülp ereignet. Der unter der Flagge von Liberia fahrende Containerfrachter „DS AGILITY“, Heimathafen Monrovia, Länge 148 Meter, BRZ 9940, war auf der Reise von Rotterdam nach Riga auf der Südseite der Weiche mit dem Stahldalben Nr. 75 kollidiert. Der Dalben wurde dabei erheblich beschädigt. „DS AGILITY“ konnte die Reise fortsetzen und wurde von Beamten des Wasserschutzpolizeireviers Kiel zwecks Unfallermittlung in der Schleuse Kiel-Holtenau aufgesucht. Der Überläufer (Austritt von Schweröl) auf dem MS „MAR MISOL“ am Sonntag gegen 05.00 Uhr im Binnenhafen Brunsbüttel ist bereits im ots eingestellt. ots Originaltext: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein – Abt. 4 – Wasserschutzpolizei Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=43800 Rückfragen bitte an: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein Abt. 4 Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein Wasserschutzpolizeirevier Brunsbüttel Pressestelle Norbert Vallentin Telefon: 04852/900-0
Quelle: presseportal.de