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CDU: Flughafengegner arbeiten mit Unwahrheiten

Die CDU-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft kritisiert die Öffentlichkeitsarbeit der Flughafengegner. Eine in der hohen Auflage von 100.000 Exemplaren vertriebene Bündniszeitung enthält eine ganze Reihe von Falschaussagen. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Andreas Zander, erklärt hierzu: „Wir fordern vom Flughafenbündnis, die Fehler umgehend öffentlich zu korrigieren oder die Verbreitung der Bündniszeitung einzustellen. Wir stellen die haarsträubendsten Beispiele richtig:
Die Flughafengegner behaupten: „Einrichten einer Basis, Stationierung von Flugzeugen und Aufnahme neuer Linienverbindungen, alles lässt sich Ryanair teuer bezahlen.“ (Bündniszeitung, S.4) Das ist falsch.Richtig ist:
Ryanair hat Forderungen gestellt für die Errichtung einer Basis: Verlegung der Landeschwelle 07 zur Verlängerung der Start-/ Landebahn Installation des Instrumenten Landesystem CAT II.
Diese Forderungen sind an den Flughafen Lübeck gestellt worden, da die Stationierung von Flugzeugen gesetzlich an bestimmte Auflagen gebunden ist, die der Flughafen Lübeck bisher nicht erfüllt.
Diese gesetzlichen Auflagen werden, wie auch an jede andere Fluggesellschaft, durch die irische Luftfahrtbehörde an Ryanair Ltd. gestellt.
Die Investitionen für oben genannte Maßnahmen betragen 2,75 € Mio und sind von der FLG zu tragen. Gleichzeitig mit diesen Investitionen ist die 2. Rate der Mediationsvereinbarung in Höhe von 1,25 €Mio zum Erhalt der ‚Grönauer Heide’ fällig.
(Quelle: LOI RYR / Flughafen Lübeck GmbH)
Die Flughafengegner behaupten: „So kostet dann z.B. eine neue Linie europaweit zwischen 100.000 und 300.000 Euro, und für die Stationierung eines Flugzeugs wird ca. 1 Million Euro gefordert.“ (Bündniszeitung, aaO)
Das ist falsch.
Richtig ist:
Diese Forderungen Ryanair zur Einrichtung einer Basis wurden und werden seitens Ryanair nicht gestellt!
Es trifft nicht zu, dass Ryanair für die Aufnahme von neuen Linienflugverbindungen Subventionen von 100.000 bis 300.000 € von der FLG oder von der Hansestadt Lübeck verlangt oder erwartet. Es trifft weiter nicht zu, das Ryanair für die Stationierung eines Flugzeuges 1 Million Euro gefordert hat.
(Quelle: Flughafen Lübeck GmbH)
Die Flughafengegner behaupten: „Und manche lassen sich dann halt erpressen, wie z.B. der Flughafen Hahn (jährlich 16 Mio. Euro Verlust bei ca. 4 Mio. Euro Passagieren)“ (Bündniszeitung, aaO)
Das ist falsch.
Richtig ist:
Der Flughafen Hahn erzielte 2009 einen operativen Gewinn in einstelliger Millionenhöhe.
Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH <http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Frankfurt-Hahn_GmbH> und die umliegenden Unternehmen zählen zu den bedeutendsten Arbeitgebern der strukturschwachen Hunsrückregion. Im Umfeld des Flughafens konnten 110 Betriebe mit knapp 2900 Arbeitsplätzen angesiedelt werden – neu geschaffen aufgrund des wachsenden Bedarfs oder dort hin verlagert von anderen Standorten. 13 % der Anstellungen sind geringfügig Beschäftigte <http://de.wikipedia.org/wiki/Geringf%C3%BCgig_Besch%C3%A4ftigte> (400-Euro-Job). Die Flughafenbetreibergesellschaft geht (in einer Selbsteinschätzung) bis 2012 <http://de.wikipedia.org/wiki/2012> von insgesamt 10.000 neuen Arbeitsplätzen aus. Dies sei laut eigenem Bekunden besonders auf den Ausbau zum großen Standort der Fluggesellschaft Ryanair und die wachsende Präsenz neuer Dienstleistungsunternehmen im Flughafengewerbe zurückzuführen.
Ein Teil der Beschäftigten arbeitet in den Büros der Betreibergesellschaft selbst und bei den direkt zuarbeitenden Unternehmen (443). Darüber hinaus umfasst die Palette der sonst vor Ort vorhandenen Arbeitsplätze Flugzeugabfertiger (190) und Lkw-/Taxifahrer (115) über Beamte bei Zoll und Bundespolizei (244) bis zu Lagerarbeitern (123) und Piloten (87). Etwa 60 Prozent der Beschäftigten kommen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, 13 Prozent aus dem Landkreis Birkenfeld, zehn Prozent aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und zwei Prozent aus den übrigen Landkreisen der Region Trier.
(Quelle: WirtschaftsWoche 11/2010, Wikepedia )
Die Flughafengegner behaupten: „(…) unter allen deutschen Flughäfen, die von Ryanair angeflogen werden, ist die Auslastung der Maschinen in Lübeck die schlechteste.“ (Bündniszeitung, aaO)
Das ist falsch.
Richtig ist:
Flughafen Lübeck
Auslastung 2009 durchschnittlich 76%, Passagier-Wachstum (ADV Ranking) + 28,8 %
Frankfurt Hahn
Auslastung 2009 durchschnittlich 69%, Passagier-Wachstum (ADV Ranking) – 3,7 %
Flughafen Weeze
Auslastung 2009 leider keine Angaben, Passagier-Wachstum (ADV Ranking) + 57,6 %
Flughafen Bremen
Auslastung 2009 leider keine Angaben Passagier-Wachstum (ADV Ranking) – 1,5%
(Quelle: Verkehrsergebnisse von Ryanair auf dem Flugplatz Hahn im Jahr 2009 aufgeteilt nach Einzelmonaten und <http://www.adv.aero/statistiken.html>)
Die Flughafengegner behaupten unter der Unterschrift „Eine gewinnbringende Alternative“: „So lässt sich allein mit der Ausweisung eines Gewerbegebietes von 100 Hektar ein Gewinn bis zu 90 Millionen Euro erwirtschaften, wenn man den Quadratmeterpreis von 90 Euro zu Grunde legt, den das Möbelhaus Dodenhof in Genin zu zahlen bereit war.“ (Bündniszeitung, S.8)
Das ist im höchsten Grade irreführend formuliert und mit diesen Zahlen falsch.
Richtig ist:
Laut Koordinierungsbüro Wirtschaft in Lübeck GmbH (KWL) sind die von der Schutzgemeinschaft gegen den Fluglärm (SGF) angesetzten und an dieser Stelle zitierten Zahlen unrealistisch und am Markt nicht durchsetzbar. Die KWL geht statt von 90 Euro (nur für Einzelhandel erzielbar!) von max. (!) 50 Euro für voll erschlossene (!) Gewerbegrundstücke aus. Außerdem stünden am Flughafen max. 60 ha für die Einrichtung eines Gewerbegebiets zur Verfügung.
Es entstünden Erschließungskosten in Höhe von €30/m², die vom Verkaufspreis abzuziehen sind. Damit verbliebe also lediglich ein theoretischer Verkaufspreis von €20/m², was einem Gewinn von lediglich € 12 Mio. entspricht.
Dieser theoretische Gewinn deckt längst nicht die Abwicklungskosten, die sich zurückhaltend geschätzt auf mindestens 20 Millionen Euro belaufen würden. Die zusätzlich zu erwartende Rückzahlung von bereits geflossenen Fördermitteln ist hier noch nicht einmal berücksichtigt.
(Quelle: Bürgerschaftssitzung 25.03.2010, Einwohnerfragestunde, Senator Halbedel)
Die Flughafengegner behaupten: „Die Ausweisung des Gewerbegebietes steht im Einklang mit der Mediationsvereinbarung der Naturschutzverbände und ist somit realisierbar.“ (Bündniszeitung, aaO)
Diese Behauptung ist falsch.
Richtig ist:
Mediationsvereinbarung hin oder her, eine neue Ausweisung des FLG-Geländes als Gewerbegebiet erfordert ein Bauleitverfahren, d.h. die Beteiligung aller Betroffener, auch der Naturschutzverbände, mit einem völlig offenen Ergebnis, das insbesondere wegen der hohen ökologischen Bedeutung der Flächen durchaus anders als die Einschätzung der SGF ausgehen kann.
Auf der gesamten Fläche des Flughafens befinden sich gegenwärtig mehrere geschützte Biotope wie Trockenrasen- oder Heideflächen. Diese Flächen können nur dadurch erhalten werden, weil die Nutzung des Flughafens als Flughafen und die damit verbundenen Pflegemaßnahmen die geschützten Flächen erhält. Für diese im Falle einer Bebauung aufzugebenden Flächen würden mindestens zusätzliche Kompensationsmaßnahmen erforderlich, wenn eine Verlagerung dieser Flächen überhaupt in Betracht käme. In jedem Falle erhöhen sich hierdurch die Erschließungskosten.
(Quelle: Bürgerschaftssitzung 25.03.2010, Einwohnerfragestunde, Senator Halbedel)“