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Lübeck Lupe

Zahl der Ärzte in den Praxen steigt

Der Beruf des Arztes hat offensichtlich in den letzten Jahren wieder an Attraktivität gewonnen. Das geht aus den statistischen Zahlen der Ärztekammer Schleswig-Holstein für das zurückliegende Jahr hervor. Demnach stieg die Gesamtzahl der Ärzte im nördlichsten Bundesland erneut an. Größer geworden ist vor allem aber auch die Zahl der Ärztinnen und Ärzten, die im ambulanten Bereich wirken, also die Versorgung der Patienten in den Praxen vor Ort sicherstellen.

Gleich geblieben ist im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der niedergelassenen Ärzte, die eine eigene Praxis betreiben. Stark zugenommen hat jedoch die Zahl derer, die in einem Anstellungsverhältnis in einer Praxis mitarbeiten. Sie stieg um 17 Prozent auf 952 Medizinerinnen und Mediziner, von denen ein Teil seinem Beruf in Teilzeit nachkommt. So wuchs die Gesamtzahl der Ärzte im ambulanten Bereich in Schleswig-Holstein auf insgesamt 5196 in 4244 Praxen an.

Für den Präsidenten der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Franz-Joseph Bartmann, ist die Entwicklung der Arztzahlen ermutigend. „Wir dürfen davon ausgehen, dass die Versorgung der Menschen durch niedergelassene Haus- und Fachärzte auch in Zukunft sichergestellt werden kann, wenn auch in anderer Organisationsform als jahrelang gewohnt“, zeigt der Ärztepräsident Zuversicht. An personellen Ressourcen werde es der künftigen Versorgung jedenfalls aller Voraussicht nach nicht mangeln.

„Es ist aber deutlich zu sehen, dass sich das Berufsbild des Arztes verändert hat. Nur noch wenige streben in das wirtschaftliche Risiko der eigenen Praxis. Wohl aber wollen viele Ärztinnen und Ärzte gerne vor Ort für Patienten da sein“, so Bartmann. Der Präsident der Schleswig-Holsteinischen Ärzteschaft sieht in der Entwicklung eine zeitgemäße Veränderung der Lebensweise. „Junge Ärztinnen und Ärzte engagieren sich in ihrem Beruf, aber sie wollen auch Zeit für ihre Familie und andere Bereiche des Lebens haben. Darum suchen, anders als früher, viele von ihnen ein angestelltes Dienstverhältnis mit geregelten Arbeitsbedingungen und begrenzten Dienstzeiten.“

Zugenommen hat in Schleswig-Holstein auch die Zahl der Ärzte im stationären Bereich. Die Gesamtzahl der Krankenhausärzte stieg um 186 auf insgesamt 5942. Damit stellen die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus mit 37 Prozent nach wie vor die größte Gruppe der Mediziner im Land.

Insgesamt liegt die Zahl der Ärztinnen und Ärzte im Norden erstmals über der 16.000’er Marke. Immer mehr Frauen ergreifen den Beruf, im vergangenen Jahr gab es in Schleswig-Holstein 7154 Ärztinnen und 8908 Ärzte.

Dass der Beruf des Arztes wieder mehr und mehr an Attraktivität gewinnt, zeigen nicht nur die steigenden Gesamtzahlen. Auch die Anzahl der approbierten Ärzte, die nicht in ihrem ursprünglichen Beruf arbeiten, nahm im Jahr 2013 ab. So sind einige von ihnen, die sich einst für eine Aufgabe in einem arztfremden Beruf entschieden hatten, in die Arbeit mit Patienten zurückgekehrt.

Der Tätigkeitsbericht der Ärztekammer Schleswig-Holstein für das Jahr 2013 mit der gesamten Auflistung der Daten erscheint im Rahmen der Septemberausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts.