LKA-SH: Steigende Falschgeldsicherstellungen in Schleswig-Holstein
Kiel (ots) – Die Falschgeldermittler des Landeskriminalamtes registrieren einen Anstieg der Sicherstellungen von Falschnoten im laufenden Zahlungsverkehr in Schleswig-Holstein. Während 2012 noch 670 Falsifikate im laufenden Zahlungsverkehr sichergestellt wurden, nahm die Zahl der Sicherstellungen in 2013 erheblich zu und lag bereits bei 1688. Auch im ersten Halbjahr 2014 setzte sich der Trend des Jahres 2013 fort. Besonders beliebt bei den Geldfälschern ist die 50,- EUR Banknote, gefolgt von der 20,- EUR Banknote. Beide Notenwerte sind beliebte Stückelungen, die im Zahlungsverkehr im Einzelhandel eine hohe Akzeptanz haben und nicht weiter auffallen. Im Gegensatz zu den hohen Notenwerten wie 200,- und 500,- EUR müssen Kriminelle grundsätzlich nicht von einer besonderen gesteigerten Verdachtsschöpfung und einem größeren Entdeckungsrisiko ausgehen. Dadurch erklärt es sich, dass die 20,- und 50,- EUR Banknoten in den Sicherstellungsmengen klar dominieren. Bei dem in Schleswig-Holstein sichergestellten Falschgeld handelt es sich in der Mehrzahl um professionell hergestellte Druckfälschungen einer weit verbreiteten Serie, die ihren Ursprung in Italien hat. Einige Sicherheitsmerkmale, wie das Wasserzeichen, der Sicherheitsfaden und die Folienelemente, werden auf dem Falschgeld täuschend echt nachempfunden, so dass auch dem geschulten Kassenpersonal, die Fälschung nicht sofort „ins Auge springt“. Sehr oft werden Falschnoten erst viel später bei den Geldinstituten oder Sicherheitsunternehmen erkannt und angehalten. Die Ermittler der Falschgelddienststelle im Landeskriminalamt, die Falschgelddelikte in Schleswig-Holstein zentral bearbeiten, erkennen deutliche Schwerpunkte im Hamburger Randgebiet. Bislang konnten Verausgabungsserien in enger Zusammenarbeit mit der Falschgelddienststelle des LKA Hamburg sehr schnell erkannt werden. Ende 2013 beendeten die Ermittler eine Verausgabungsserie mit der Festnahme zweier Studenten aus Flensburg. Diese hatten in über 80 Fällen gefälschte 20,- und 50,- EUR Banknoten im norddeutschen Raum, besonders in kleinen Bäckereifilialen, Discountern und Fleischereifachgeschäften in den Umlauf gebracht. Einer der beiden Täter wurde inzwischen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Ein neues Phänomen, mit dem die Ermittler konfrontiert werden, ist die Bestellung von Falschgeld über das Internet in einschlägigen Foren. So hat auch der derjenige, der nicht direkt im kriminellen Milieu verkehrt, die Möglichkeit, an Falschgeld über den Postweg zu gelangen. Der Leiter der Falschgelddienststelle im LKA, Rüdiger Richert, warnt: „Ich rate dringend vor diesen kriminellen Kontakten ab. Das Bestellen von Falschgeld über das Internet ist strafrechtlich betrachtet ein „Verschaffen von Falschgeld“ und wird mit einer empfindlichen Freiheitsstrafe ab einem Jahr aufwärts geahndet.“ Nach der Einführung der neuen 5,- EUR Banknote im Mai 2013 wird in der kommenden Woche am 23.09.2014 die neue 10,- EUR Banknote mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen eingeführt, die dem Kriminellen das Fälschen erschweren sollen. Weitere Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen der Banknoten finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Bundesbank unter: www.bundesbank.de Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Schleswig-Holstein Stefan Jung Telefon: 0431/160-4050 E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de
Quelle: presseportal.de