Lübecker Flüchtlingsratsmitglied erhält Bundesverdienstkreuz
Abdulla Mehmut aus Lübeck erhält heute das Bundesverdienstkreuz für sein Engagement in der Flüchtlingssolidarität. Um 16°° Uhr überreicht ihm Ministerpräsident Torsten Albig den von Bundespräsident Gauck verliehenen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. „Wir begrüßen die Ehrung eines unserer Mitglieder,“freut sich Martin Link, Geschäftsführer beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein: „Abdulla Mehmut leistet seit Jahrzehnten hoch kompetent und immer verlässlich Unterstützung für hierzulande Schutz Suchende.“
Der Kurde Abdulla Mehmut kam selbst als Flüchtling 1990 aus dem Nordirak nach Deutschland. Er ist Gründungsmitglied des Lübecker Flüchtlingsforums e.V. und des Netzwerks Forum für Migrantinnen und Migranten der Hansestadt. Für sein besonderes Engagement dabei Asylsuchende und Flüchtlinge im Asylverfahren und beim heimisch werden in der neuen Heimat zu unterstützen, erhielt Abdulla Mehmut im Jahr 2006 den Leuchtturm des Nordens.
Bis heute setzt sich Abdulla Mehmut insbesondere für Flüchtlinge aus dem Irak ein. Dort herrschen seit 30 Jahren Krieg und Gewalt. In diesen Monaten macht einmal mehr ein opferreicher Stellvertreterkrieg, der insbesondere zwischen Kurden und dem sogenannten „Islamischen Staat“ ausgetragen wird, Schlagzeilen.
Opfer der aktuellen Eskalation sind u.a. über 2 Millionen Binnenvertriebene, unter ihnen tausende entführte und misshandelte yezidische Frauen. Aus Baden-Württemberg verlautete am Freitag, dass die dortige Landesregierung 1.000 Frauen aus dieser Gruppe im Zuge eines Kontingents aufnehmen wird. Auch die Landesregierung Schleswig-Holsteins hatte sich im August 2014 für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nordirak ausgesprochen. Unterstützung hatte die Landesregierung dafür auch aus dem Parlament erhalten (Ds. 18/2215).
Der Flüchtlingsrat fordert die Landesregierung auf, ihren eigenen Worten und der angemessenen Ehrung eines irakischstämmigen Flüchtlingsaktivisten jetzt Taten folgen zu lassen und sich die Stuttgarter Initiative zum Vorbild für eine eigene Aufnahmeaktion zu nehmen.