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Wirtschaftsrat wirbt für Sonderprogramm Schulsozialarbeit

Bund und Länder müssen ein gemeinsam tragfähiges Bildungsziel formulieren

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. in Schleswig-Holstein sieht das Ergebnis des gestrigen Bildungsgipfels in Berlin als deutliches Signal für die dringend notwendige Umgestaltung in der Bildungspolitik. „Wir hätten uns gewünscht, dass der Bund die Länder entlastet. Aber anstatt jetzt entmutigt aufzugeben, müssen wir die derzeitige Dynamik nutzen und über alternative Bildungskonzepte und Finanzierungen nachdenken“, sagt Landesvorsitzender Dr. Philipp Murmann. Die Kooperation zwischen Bund und Ländern muss generell verbessert werden, um dem gemeinsamen Bildungs- und Forschungsziel gerecht zu werden. „Das Pochen auf die föderalistischen Grenzen bringt uns nicht weiter, wir wünschen uns hingegen mehr Flexibilität wie bei der Finanzierung von Sonderprogrammen“, so Murmann. „Wir brauchen einen Befreiungsschlag.“ Der Wirtschaftsrat macht sich in Schleswig-Holstein für die Einrichtung neuer offener Schülerlabore sowie die Schulsozialarbeit stark. Schülerlabore bieten eine Qualifizierungsoffensive für die MINT-Fächer
(Mathematik/Informatik/Naturwissenschaften/Technik). Diese ist notwendig, um den Nachwuchs für die Wirtschaft insbesondere an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sicherzustellen. Die von der Schulform losgelöste und bedarfsgesteuerte Schulsozialarbeit kann nach Überzeugung des Wirtschaftsrats zu einem Thema werden, das sogar
das Potenzial hat, die Debatte über die Ganztagsschulen zu verdrängen. Wenn sozialpädagogisch ausgebildete Kräfte im Unterricht unterstützend mitarbeiten, könnten sich Lehrer wieder auf das Vermitteln von Fachwissen konzentrieren. Der Wirtschaftsrat diskutiert derzeit über Möglichkeiten einer Beteiligung des Bundes zur Finanzierung. „Die zunehmende Zahl von Schülern mit psychischen und seelischen Schwierigkeiten kann durch Schulsozialarbeit kompensiert werden. Dieses bringt eine deutliche finanzielle Entlastung für die Gesellschaft mit sich, da Sozialleistungen weniger häufig beansprucht werden“, sagt Murmann.