Grüne Abgeordnete Katja Mentz besuchte am Mittwoch Morgen den Streik
Katja Mentz, GRÜNES Mitglied der Bürgerschaft und Jugendhilfeausschusses besuchte am Mittwoch Morgen die Streikstation am Jugendgewerkschaftshaus, um ihre Solidarität mit den Forderungen der Streikenden aus den Sozial- und Erziehungsberufen zu bekunden.
Mittlerweile befinden sich 120 bis 140 städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Kindertagesstätte, Jugendamt und Schulsozialarbeit im Streik.
Die vielen Frauen und wenige Männer finden sich täglich im Gewerkschaftshaus „Gegenwind“ zum Frühstück und für die weitere Beratung und Organisierung des Streiks in der Wallstraße ein.
Für heute war ein „Open Space“ geplant, bei dem zu verschiedenen Arbeitsbereichen Ideen gesammelt und Probleme benannt wurden. Außerdem wurde über kreative Aktionsformen und eine bessere Information für Eltern beraten. Am Montag, 18. Mai, findet ab 11 Uhr eine Großkundgebung statt, zu der die Gewerkschaft ver.di aufruft.
„Es wurde mir bei dem Besuch der Streikenden noch einmal sehr deutlich, dass es nicht in erster Linie nur um mehr Geld geht. Es sind die Arbeitsbedingungen mit immer höheren Ansprüchen, die zum Beispiel an erzieherisches Personal gestellt werden“, so Katja Mentz. „Die Umsetzung von Inklusion, der Umgang mit Traumatisierung einzelner Kinder mit
Fluchterfahrung, hoher Krankenstand des Personals bei wenig Aushilfskräften, Reduzierung der Gruppengrößen im Elementarbereich sind einige der Themen, um die es hier geht.“
Die GRÜNE fordert den kommunalen Arbeitgeberverband dazu auf, sich schleunigst wieder an den Verhandlungstisch zu begeben.
Zur Zeit wächst der Druck auf die Streikenden, da viele berufstätige Eltern nicht wissen, wohin mit ihren Kindern.
„Nicht jeder Arbeitgeber zeigt Verständnis und richtet ein Kinderzimmer am Arbeitsplatz ein. Kinder lassen sich auch nicht mal eben zu einer Tagesmutter verschieben. Für Eltern ist das ein großes Dilemma.
Als Mutter dreier Kinder habe ich dennoch Verständnis für den Streik und bin solidarisch mit Erzieherinnen und Erziehern, die für angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, von denen ja auch unsere Kinder profitieren.
Von einer guten Betreuung und individuellen Förderung der Kleinsten haben spätere Bildungseinrichtungen und am Ende auch die Wirtschaft Vorteile. Deshalb sollte innerhalb des (Bildungs-)Systems so umgesteuert werden, dass noch mehr Geld in die Aus- und Fortbildung des Personals fließt und der Betreuungsschlüssel, wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechend, verbessert wird“, so Katja Mentz.
Als ärgerlich bezeichnet sie die Absage des Jugendhilfeausschusses am 7. Mai. Der Ausschussvorsitzende war verhindert, sein Stellvertreter krank. „Doch es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, über den angekündigten Streik und die Forderungen zu informieren.“