Pfingsttauben fürs Wohlbefinden
50 Tage nach der Auferstehung Christi an Ostern erschien den Aposteln der Heilige Geist, so liest man es in der Bibel. Die österliche Festzeit ist zu Ende und ein neues Fest steht an: Pfingsten. Gefeiert wird dann die Aussendung des Heiligen Geistes. Aber was bedeutet das genau? „Pfingsten wird als Geburtsstunde der Kirche bezeichnet: Der Heilige Geist bringt uns zueinander und wir werden Kirche“, sagt Pastorin Margrit Kehring-Ibold, während sie Papiertauben für den anstehenden Pfingstgottesdienst am Sonntag gestaltet.
Sie ist nicht allein im gemütlichen „Café Lorenz“ der St.-Lorenz-Gemeinde am Hauptbahnhof in Lübeck. Dort, inmitten der St.-Lorenz-Kirche, wird sie unterstützt von gut 15 Helfern. Diese schneiden, falten, zeichnen, trinken Kaffee und genießen selbst gebackene Rhabarber-Baiser-Torte. Am Pfingstsonntag werden die aus Papier gebastelten Tauben die Kirche, in deren Raum die Paramente an diesem Tag in der Kirchenfarbe rot sind, prächtig schmücken. Letztes Jahr sei das „ein beeindruckendes Bild“ gewesen, „wie die nicht greifbaren, an Schnüren herabhängenden Tauben, hundertfach über einem schwebten“, sagt eine Helferin. Nach dem Gottesdienst konnte man die feierlich heruntergelassenen Tauben mit nach Hause nehmen. „Bei mir hängt die Pfingsttaube dort immer noch“, sagt eine andere.
Gemeinsames Basteln, Tischgespräche und der Austausch über den Glauben – „der Heilige Geist bringt uns zusammen und bewirkt Lebendigkeit, das ist auch hier zu spüren“, erklärt Pastorin Kehring-Ibold das Bild des Heiligen Geistes, das nach Kirchenverständnis die schöpferische Kraft allen Lebens ist. „Allein können wir Christen sein“, so die St.-Lorenz-Pastorin, „aber einer allein geht unter.“ Auch Martina Klinkowski vom Kirchengemeinderat findet, dass „durch das Wort, das Singen und die Gemeinschaft Energie aufkommt, die Kraft gibt.“ Am Sonntag wird sie selbst gefilzte Bälle mit Taubenmotiven in den Gottesdienst mitbringen: Durch das Werfen der Bälle komme man in Bewegung und verbinde sich auch miteinander. Ein Symbol für das Wirken des Heiligen Geistes.
Außerdem können sich die Besucher am Pfingstsonntag, 24. Mai 2015, auf internationale Gesänge und ein gemeinsames Abendmahl freuen. Der in der St.-Lorenz-Kirche (Steinrader Weg 18) stattfindende Gottesdienst beginnt um 11 Uhr. Die Predigt hält Pastorin Kehring-Ibold. Am Pfingstmontag, 25. Mai 2015, wird der zweite Festtag feierlich mit dem Posaunenchor St. Matthäi/St. Markus unter der Leitung von Margarete Heller auf dem St.-Lorenz-Friedhof begangen. Die Gäste können sich dort um 11 Uhr einfinden.