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IHK-Umfrage belegt Bedeutung der Universität zu Lübeck für die regionale Wirtschaft

„Unsere Wirtschaft braucht die Uni.“ Dieses Fazit zog Christoph Andreas Leicht, Präses der IHK zu Lübeck, nach der Auswertung der IHK-Umfrage-Ergebnisse zum Medizinstandort Lübeck. Insgesamt beziffert er die Zahl der Unternehmen in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswesen im IHK-Bezirk auf mehr als 1.000. Zusammen beschäftigen sie über 23.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Gesamtumsatz von rund vier Milliarden Euro. An der IHK-Umfrage beteiligten sich 110 Unternehmen mit insgesamt 15.000 Beschäftigten und einem zusammengerechneten Umsatz von 1,6 Milliarden Euro. Rund 92 Prozent der befragten Firmen in der Hansestadt Lübeck sowie den Kreisen Ostholstein, Herzogtum Lauenburg, Segeberg und Stormarn sowie der näheren Umgebung des IHK-Bezirkes gaben an, der Universitätsstandort Lübeck wäre aus ihrer Sicht gefährdet, wenn der Studiengang Medizin aufgrund des Sparkurses der Landesregierung schließen muss. Die enge Verflechtung der Wirtschaft in der HanseBelt Region mit der Universität zu Lübeck lässt sich anhand der Zahlen belegen. „30 Prozent der befragten Unternehmen kooperieren mit der Hochschule, mehr als 29 Prozent betreiben sogar gemeinsame Projekte mit der Universität“, so Leicht. Es sei daher nicht verwunderlich, dass 19,1 Prozent der Firmen eine Verlagerung ihrer Betriebsstätten in Betracht zögen, wenn der Medizinstudiengang schließt. „Damit verliert die HanseBelt Region die Chance, sich als Standort für Medizintechnik weiterzuentwickeln“, sagte der Präses.
Viele Unternehmen erwarten eine Schwächung des Standortes im Zuge der Abschaffung des Medizinstudienganges in Lübeck. „Mehr als 86 Prozent der Befragten befürchten einen Imageschaden für Lübeck“, so Leicht. Das könnte Auswirkungen auf Investitionen und Ansiedlungen von Unternehmen haben. Auch für Fachkräfte dürfte die Region Lübeck an Attraktivität verlieren. „Das Aus für das Medizinstudium wird den Fachkräftemangel noch verstärken, denn 26,4 Prozent der Firmen rekrutieren Personal von der Universität zu Lübeck“, ergänzte der Präses.