Verabschiedung der Lübecker Kirchenmusikerin Margarete Heller, 27.09.2015
Margarete Heller hat die Musik im Kirchenkreis wesentlich mitgeprägt. Sie war als Bläserbeauftrage für die acht Posaunenchöre in Lübeck zuständig. Mehr als 37 Jahre lang hat sie darüber hinaus die musikalische Arbeit in der Gemeinde St. Matthäi geleitet. Nun geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. Vorher wird die studierte Kirchenmusikerin in der Lübecker St. Matthäikirche am Sonntag, 27. September 2015, in einem Konzert mit gut 65 Bläsern unter Leitung des Landesposaunenwarts Daniel Rau verabschiedet. Das Motto heißt: „Bevor die Sonne sinkt“.
In den 1970er Jahren war Margarete Heller die erste Frau, die in Baden-Württemberg in einem Posaunenchor mitspielen durfte. Doch die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Das Verhältnis von Trompete, Posaune sowie Hörner spielender Jungens und Mädchen sei heute immerhin drei zu eins, so Heller. Von der Musikhochschule und ersten Anstellungen in Stuttgart ging es 1978 weiter in die St. Matthäi-Gemeinde nach Lübeck. „Eine so schöne Stadt“, in der die aus Hohenlohe/Franken stammende Kirchenmusikerin schon immer mal sein wollte. Die Jungbläserausbildung und die Arbeit als Leiterin der Kantorei waren ihr fortan ein besonderes Anliegen.
Als Kantorin im Gemeindeverband St. Lorenz-Nord (St. Matthäi, St. Markus, St. Lorenz, Paul-Gerhardt) war Heller offen für neue Musikstile und ehrenamtliches Engagement. Aufgebaut hat die Dozentin für Jungbläser aber auch den Kinderchor sowie zahlreiche Orff- und Blockflötengruppen. Ebenso stand bei ihr die klassische Gitarrenausbildung im Angebot. „Jedes Kind muss sein Seeleninstrument finden“, sagt die verheiratete Mutter dreier Kinder. Die einen mögen den kräftigen, strahlenden Klang der Trompete, die anderen schätzen die weichen Töne des Horns. „Drück‘ mit deinem Instrument das aus, was du in dir spürst“, pflegte sie ihren Schülern zu sagen.
Als Stellvertreterin der Lübecker Kirchenkreissynode, in die sie 1997 als Mitglied eintrat, widmete sie ihre Arbeit von 2003 bis 2009 schwerpunktmäßig der Ausbildung von Menschen jeden Alters für die Posaunenchöre. „Hier sind bis zu drei Generationen vertreten – von Großmutter und Großvater bis zu den Enkeln“. Mit den Posaunenchören verkündete sie „mit Herzblut“ die christliche Botschaft in Kirchen, Krankenhäusern, am Bahnhof und anderen Orten. Ihre Lieblingswerke sind unter anderem Kompositionen von Mendelssohn Bartholdy und Bach.
Neben der Leitung des Kirchenchores und des Posaunenchores St. Matthäi, gestaltete die 65-Jährige auch Verbandsgottesdienste im Rahmen ihrer Verantwortung für die vier Kirchengemeinden. Vom Weihnachtsoratorium über Kantaten bis hin zur Planung für den Kirchentag war alles dabei. Gerade die Zusammenarbeit im Gemeindeverband sei „berührend, vielfältig und sehr bereichernd“ gewesen.
Zu ihren Aufgabenfeldern in der St. Matthäi-Gemeinde, gehörte die musikalische Begleitung von Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern sowie die Vertretung anderer Kirchenmusiker. Mitgewirkt hat sie außerdem in Gremien wie dem Kirchengemeinderat, dem Beirat für Kirchenmusik, dem Posaunenrat „Posaunenmission Hamburg-Schleswig-Holstein“. Auch war sie in ihrer Laufbahn für den Konvent der Mitarbeiter und den Konvent der Dienste und Werke tätig. Ihre Stelle für kirchliche Popularmusik und den Jungbläserchor wird nun neu ausgeschrieben.
Zum Verabschiedungsgottesdienst von Margarete Heller lädt die Kirchengemeinde St. Matthäi am Sonntag, 20. September 2015, um 10.30 Uhr in die Kirche St. Matthäi, Schwartauer Allee 38 bis 40, ein. Eine Woche später wird der Frau der ersten Stunde in St. Matthäi ein großes Bläser-Abschiedskonzert gewidmet, und zwar am Sonntag, 27. September 2015, um 17.00 Uhr.