Fischereiministerin Rumpf im Dialog mit der schleswig-holsteinischen Fischerei
HEILIGENHAFEN. Fischereiministerin Dr. Juliane Rumpf hat heute (21. Juli) die Fischereigenossenschaft Heiligenhafen besucht. Dabei fand im Anschluss an eine Kutterbesichtigung ein Arbeitsgespräch mit dem Fischereiverband und Vertretern der Fischereigenossenschaften statt. Daran nahmen auch der Vorsitzende des Fischereiverbands Schleswig-Holstein, Lorenz Marckwardt, die Vorsitzende der Fischereigenossenschaft Heiligenhafen, Gretel Flindt, der Geschäftsführer der Küstenfischer Nord, Ulrich Elsner, ferner Benjamin Schmöde und Kai-Arne Schmidt für die Fischereigenossenschaften Fehmarn, Trave und Kiel sowie der Vorsitzende des Umwelt- und Agrarausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Klaus Klinckhamer, MdL, teil. Im Mittelpunkt standen Themen wie die Fangquoten, Anlandungen und Erlöse sowie der Bürokratieabbau im Fischereibereich, dessen Notwendigkeit Frau Rumpf erneut unterstrich.
Erörtert wurde ferner die kommende Reform der europäischen Fischereipolitik. Die Ministerin wiederholte hier ihre zuletzt bei einer interparlamentarischen Anhörung im Juni in Brüssel vorgetragenen Positionen. Damals hatte sie stellvertretend auch für den Bundesrat gegenüber EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki eine einfachere und transparentere Fischereipolitik auf europäischer Ebene gefordert. „“Benötigt werden einfache, klare Regeln und ein verhältnismäßiges Kontrollsystem““, sagte Frau Rumpf auch in Heiligenhafen. Ebenso müsse das Problem der Überkapazitäten der Fischereiflotten angegangen werden. Hier gebiete die Fairness, dass Überkapazitäten dort abgebaut würden, wo sie tatsächlich noch bestehen. Gerade Deutschland habe in der Vergangenheit bei der Flottenreduktion erhebliche Vorleistungen erbracht, deren Berücksichtigung Juliane Rumpf nun einforderte.
Weiter setze sie sich für eine nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung und damit auch für das schrittweise Verbot des Rückwurfs von so genanntem Beifang ein. Zudem sagte mit Blick auf die schleswig-holsteinischen Fischer: „“Die Besonderheiten der nachhaltigen, handwerklichen Küstenfischerei müssen besser geschützt werden. Sie hat für die Wirtschaft der Küstenregionen einschließlich des Tourismus enorme Bedeutung und kann nicht für die Überfischung verantwortlich gemacht werden. Im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit der handwerklichen Küstenfischerei sollte auch die Möglichkeit von Beihilfen für Neubauten erneut geprüft werden““, so die Ministerin in Heiligenhafen. Frau Rumpf unterstrich die Bedeutung des „direkten Drahts“ zwischen Fischerei und Landesregierung, den sie auch weiterhin pflegen und nutzen wolle. Gleichzeitig kündigte sie für den 15. September eine weitere gemeinsame Fischereiveranstaltung der norddeutschen Küstenländer im Brüsseler Hanse Office an, bei der wieder Vertretern der Fischereiverbände, der Bundes- und der Landesregierungen sowie der EU die Möglichkeit des Gedankenaustausches und der Diskussion geboten werden solle.