Tagung der Landessynode der Nordkirche eröffnet
In Lübeck-Travemünde wurde am 24. September die elfte Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) eröffnet worden. Drei Tage lang werden sich die 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit Kirchengesetzen befassen, über die „Zukunft der Ortsgemeinde“ diskutieren und dazu Eckpunkte beschließen. Ein wichtiges Thema wird die Flüchtlingssituation in Norddeutschland sein:
Zum Auftakt der Tagung möchte die Erste Kirchenleitung eine Erklärung einbringen, die am Sonnabend (26. September) von der Landessynode diskutiert und beschlossen werden soll. Der Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Studt, kommt am Freitagabend (25. September) nach Lübeck-Travemünde, um sich mit den Synodalen zur aktuellen Situation auszutauschen.
Auf der Tagesordnung steht heute Nachmittag das Klimaschutzgesetz der Nordkirche. Es soll die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Nordkirche ihr erklärtes klimapolitisches Ziel erreicht, spätestens im Jahr 2050 CO2-neutral zu sein. Der Entwurf des Gesetzes wurde in einem intensiven Beratungsprozess auf allen Ebenen der Nordkirche diskutiert. Landeskirche und Kirchenkreise sollen sich darin verpflichten, jeweils 0,8 Prozent der jährlichen Zuweisung an Kirchensteuermitteln für Klimaschutzmaßnahmen aufzuwenden. Gemessen am aktuellen Haushalt würden damit jährlich mindestens 2,7 Millionen Euro für den Klimaschutz eingesetzt. Die Mittel sollen beispielsweise für Maßnahmen im Bereich Energiemanagement und Bildungsarbeit verwendet werden. Ein entsprechender Klimaschutzplan soll auf der Synode für die nächsten sechs Jahre beschlossen werden.
Morgen (25. September) befasst sich die Landesynode dann mit dem Schwerpunktthema „Zukunft der Ortsgemeinde“. Nach einem Vortrag der Kieler Theologieprofessorin Dr. Uta Pohl-Patalong werden die Synodalen in Gruppen Einzelthemen wie Konfessionslosigkeit, Diakonisches Handeln, Gebäude oder auch digitale Medien bearbeiten. Außerdem wird es um die besonderen Herausforderungen gehen, die für die mehr als 1.000 Gemeinden der Nordkirche mit der derzeitigen Flüchtlingssituation verbunden sind.
Um 20 Uhr beginnt ein Open-Air-Gottesdienst im Brügmanngarten. Im Anschluss daran können sich die Synodalen mit dem schleswig-holsteinischen Innenminister Stefan Studt über die aktuelle Flüchtlingssituation und die Herausforderungen für Kirchenkreise und -gemeinden austauschen.
Am Sonnabend (26. September) werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen (Zukunft der Ortsgemeinde) präsentiert und diskutiert. Es folgen die zweiten Lesungen der Kirchengesetze und verschiedene Berichte – unter anderem aus der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum 2017. Ebenfalls am Sonnabend soll eine Erklärung der Landessynode zur Flüchtlingssituation diskutiert und verabschiedet werden. Gegen 18 Uhr soll die Synodentagung enden.