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FW-HL: Tageszusammenfassung: Großfeuer Lübeck-Kücknitz/Herrenwyk

Lübeck (ots) – Tageszusammenfassung:

Großfeuer Lübeck-Kücknitz/Herrenwyk Lübeck (ots) – Die Feuerwehr Lübeck wurde heute Morgen um 3:45 Uhr zu einem Brand auf einem Schrottplatz in Lübeck-Herrenwyk gerufen. Bei der Ankunft brannte ein 10m hoher Schrotthaufen mit einer Fläche von 40m x 40m in voller Ausdehnung. Die Feuerwehr riegelte den brennenden Schrotthaufen zunächst mit vier Wenderohren (B-Rohre über Drehleitern) und fünf C-Rohren mit Wasser ab, um die umliegenden Gebäude und einen Tankstelle zu schützen. Ein massiver Schaummitteleinsatz wurde zunächst vorbereitet, dann aber nicht durchgeführt, da zu erwarten war, dass durch die hohen Temperaturen der mit brennenden Leichtmetalle und die Schichtung des Schrottbergs ein Schaumeinsatz nicht zu einem Löscherfolg führen, sondern die weiteren Maßnahmen eher erschweren würde.

Stattdessen wurde der Schrottberg weiter gekühlt und parallel damit begonnen, ihn mit Baggern abzutragen und kleinteilig
abzulöschen. Diese Maßnahme zeigte guten Löscherfolg, gestaltete sich aber sehr langwierig.

Lübecks Innensenator Bernd Möller verschaffte sich vom Morgen an den ganzen Tag über einen Überblick über die Lage vor Ort.

Wegen der starken Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung der betroffenen Stadtteile aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Obwohl sowohl über den Rundfunk, durch Steifenwagen der Polizei als auch durch Lautsprecherwagen der Feuerwehr umfangreich gewarnt wurde, ist nicht auszuschließen, dass nicht alle betroffenen Bürger rechtzeitig erreicht wurden. Innensenator Möller bat hierfür um Verständnis

Um Erkenntnisse über Inhaltsstoffe der Rauchgase zu erhalten, forderte die Feuerwehr Spezialisten der Feuerwehr Hamburg mit
speziellen Messgeräten an, die nur dort und an drei anderen Standorten in Deutschland vorgehalten werden. In der Rauchgaswolke
unmittelbar über der Einsatzstelle wurden Schadstoffe ermittelt, die üblicherweise bei derartigen Bränden entstehen, die jedoch an
weiteren Messellen im Wohngebiet Kücknitz nicht mehr nachweisbar waren. Genauere Ergebnisse werden erst am Donnerstag vorliegen. Außerdem entnahm die Feuerwehr Proben aus dem Löschwasser, die einer Analyse durch ein Lübecker Labor zugeführt wurden, um Aussagen zu Beeinträchtigungen des Abwassers zu erhalten. Ergebnisse hierzu werden ebenfalls erst in den nächsten Tagen vorliegen.

Der hohe Wassereinsatz von bis zu 8000 Litern pro Minute wurde über mehrere parallele Schlauchleitungen durch das Lübecker Löschboot von der Trave her sichergestellt.

Insgesamt waren bis zu 140 Einsatzkräfte vor Ort. Eingesetzt waren die Berufsfeuerwehr Lübeck, -z. T. nacheinander zur Ablösung- nahezu alle Freiwilligen Feuerwehren Lübecks, das DRK, die JUH und das THW sowie Sonderfahrzeug von Feuerwehren aus Ostholstein und Hamburg.

Um die Menge des Löschwassers und damit mögliche Probleme für die Kläranlage zu begrenzen, errichtete die Feuerwehr mit Unterstützung des THW eine „Recyclinganlage“ für Löschwasser, indem das aus dem Schrottberg herauslaufende Wasser aufgefangen und erneut als Löschwasser verwendet wurde.

Erst um 21:15 Uhr konnte „Brand unter Kontrolle“ gemeldet werden. Der Einsatz wird sich voraussichtlich noch bis zum
Donnerstagnachmittag hinziehen.

Küchenbrand mit drei Verletzten

Um 18:13 Uhr gestern Abend wurde die Feuerwehr Lübeck zu einem weiteren Feuer in die Lachswehralle gerufen. Hier hatte sich Fett in einem Topf, die Dunstabzugshaube und mehrere Hängeschränke entzündet und Feuer gefangen. Die beiden Bewohner erlitten ebenso eine Rauchgasintoxikation, wie ein Nachbar, der mit einem Pulverlöscher zur Hilfe eilte. Alle drei Personen konnten von der Feuerwehr gerettet werden und wurden vom Notarzt behandelt. Anschließend wurden alle drei Personen in zwei Lübecker Krankenhäuser eingewiesen.