Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Besondere Neuigkeiten

Bahngipfel Schleswig-Holstein: Deutsche Bahn AG und das Land Schleswig-Holstein wollen Bahnnetz weiter ausbauen

Mit Investitionen von rund 430 Millionen Euro bis 2014 soll die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Infrastruktur in Schleswig-Holstein verbessert werden. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, haben beim Bahngipfel in Kiel wichtige Eckpunkte zur Entwicklung des schleswig-holsteinischen Eisenbahnnetzes in den kommenden Jahren festgelegt.
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen betonte die Bedeutung einer guten Infrastruktur der Bahn für Schleswig-Holstein: „“Das Land gibt jährlich rund 170 Millionen Euro für den Schienenpersonennahverkehr aus, davon knapp 100 Millionen Euro für die Nutzung der Infrastruktur der DB AG. Wir freuen uns, dass die Bahn die Infrastruktur weiter ausbauen wird und werden uns dabei ebenso wie der Bund auch wieder finanziell stark engagieren.““
DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube kündigte heute in Kiel an: „“Diese Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur in Schleswig-Holstein zeigen das starke Engagement der Bahn in Schleswig-Holstein. Dabei kommt der weiteren Planung des Ausbaus der Strecke Kiel–Lübeck für die Anbindung der beiden größten Städte Schleswig-Holsteins besondere Bedeutung zu.““
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Rüdiger Grube waren sich einig, dass der weitere Ausbau der Strecke Kiel–Lübeck eine wesentliche Stärkung des Nahverkehrs in Schleswig-Holstein bedeutet. Nach Abschluss des Projektes wird die Fahrzeit zwischen den beiden Städten unter einer Stunde betragen.
Auf der Strecke Kiel–Rendsburg bestellt das Land ab 2014/2015 einen Halbstundentakt. In Kiel-Russee, Melsdorf, Achterwehr, Bredenbeck und Schülldorf sollen neue Stationen zu Steigerung der Nachfrage und Attraktivitätssteigerung der Wohnstandorte entstehen. Auch der Bahnhof Felde soll zu einem Kreuzungsbahnhof ausgebaut werden.
In einer Knotenuntersuchung wird die heutige Kapazität des Kieler Hauptbahnhofs beleuchtet. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Land, Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) und DB AG soll bis 2011 aufzeigen, welche Ausbaumaßnahmen nötig sind.

Die DB und das Land wollen die Qualität der Bahnhöfe in Schleswig-Holstein weiter verbessern. Ein wichtiges Ziel dabei ist ein stufenfreier Ausbau der Verkehrsstationen. Insgesamt werden bis Ende 2012 rund 40 Millionen Euro investiert, unter anderem in Flensburg, Niebüll, Elmshorn und Itzehoe.
Grube kündigte an, dass die Information der Reisenden auf den Bahnhöfen in den nächsten Jahren weiter verbessert werden soll. Bereits heute sind 24 kleinere Stationen mit modernen dynamischen Schriftanzeigern auf den Bahnsteigen ausgerüstet. Bis Ende kommenden Jahres werden insgesamt 68 Stationen diese modernen Anzeigen haben. Darüber hinaus sind bereits 25 größere Bahnhöfe mit Fahrgastinformationsanlagen ausgerüstet.
Das „Achsenkonzept“ über den Ausbau der wichtigen Strecken in der Metropolregion Hamburg ist für den öffentlichen Personennahverkehr wichtig. Hierin sind sich die Beteiligten einig. Für die Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofs ist es erforderlich, die S-Bahn auf eigenen Gleisen zu fahren. Land und Bahn wollen die Planung des Projektes der S-Bahnlinie S 4 nach Ahrensburg weiter vorantreiben. Das Land wird mit dem Bund über die Finanzierung verhandeln.
„Viele notwendige Projekte sind auf den Weg gebracht“, so Verkehrsminister Jost de Jager nach dem Treffen, „aber wir wissen auch, dass nicht alles wünschenswerte kurzfristig machbar ist.“ Ein noch offen gebliebener Punkt sei der Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Sylt.
Insgesamt wird die DB AG in Schleswig-Holstein von 2010 bis 2014 rund 430 Millionen Euro in die Eisenbahninfrastruktur investieren. Davon entfallen 390 Millionen Euro auf das Schienennetz, rund 36 Millionen Euro auf die Bahnhöfe und eine Million Euro auf die Anlagen zur Energieversorgung.
Auf der Marschbahn ist die Erweiterung der elektronischen Stellwerke in Itzehoe und Husum eines der wichtigen Projekte. In Heide (Strecke Hamburg–Westerland) werden die Signalanlagen durch moderne Signaltechnik ersetzt, zahlreiche Bahnübergänge an die neue Technik angepasst und an die vorhandenen elektronischen Stellwerke Itzehoe und Husum angeschlossen. Außerdem wird eine neue Eisenbahnüberführung errichtet. Auch der Bahnhof Heide wird umfassend neu gestaltet. Gleichzeitig soll bis Ende des Jahres mit den Arbeiten für die Erneuerung des Kreuzungsbauwerkes Heide begonnen werden. Insgesamt kostet diese Maßnahme rund 72 Millionen Euro. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird sich der Bahnhof Heide als moderner Verknüpfungspunkt zwischen Bahn und Bus präsentieren. Bund, Land, Bahn und die Stadt Heide investieren gemeinsam in die Modernisierung des Bahnhofs und des Vorplatzes.

Seit der Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen Dänemark und Deutschland laufen die Planungen für die Feste Fehmarnbeltquerung auf Hochtouren. Derzeit läuft das Raumordnungsverfahren durch das Land Schleswig-Holstein. Die Bahn plant den Ausbau der Strecke im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums.
Das Land will künftig die Anschlüsse zwischen Bahn und Bus verbessern. Dazu gehören eine bessere Fahrgastinformation und technische Systeme zur Anschlusssicherung. Die Bahn ist Partner bei diesem Vorhaben des Landes. Mit elektronischen Anzeigen in den Übergangsbereichen vom Bahnhof zum jeweiligen ZOB werden die aktuellen Ankunftszeiten des Zugverkehrs dargestellt. In den Bahnhöfen Büchen, Schwarzenbek und Ahrensburg sollen die ersten Anzeigen in einem Pilotprojekt installiert werden, um so erste Erfahrungen zu sammeln. Nach erfolgreicher Testphase soll es landesweit umgesetzt werden.
Die DB AG und das Land Schleswig-Holstein bewerten die Ergebnisse des Bahngipfels im nördlichsten Bundesland als sehr gut und zukunftsweisend. Sie verabredeten, den guten Dialog in regelmäßigen Abständen fortzuführen