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BPOL-KI: Lübeck: Erst das Unwetter, dann legten auch noch Kinder die Bahnstrecke Lübeck – Hamburg lahm

Kiel (ots) – Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr – Bundespolizei warnt und appelliert an Erziehungsberechtigte, ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Donnerstagabend, 22.06.2017, kurz vor 19.00 Uhr, wurde durch eine Anwohnerin in Lübeck telefonisch mitgeteilt, dass unterhalb der Brücke Oberbüssauer Weg ein Oberleitungskabel der Bahnstrecke Lübeck – Hamburg abgerissen sei. Durch die Bundespolizei wurde eine Stromabschaltung veranlasst. Streifen von Landes- und Bundespolizei machten sich vor Ort ein Bild von der Situation, das Oberleitungskabel war gerissen und hing herunter. Zeitweise wurde aus Sicherheitsgründen die Brücke auch für den Fahrzeugverkehr gestoppt. Durch den Notfallmanager der DB AG wurde zuerst das Gleis Lübeck – Reinfeld gesperrt, auf dem Nachbargleis durfte der Zugverkehr mit „Fahren auf Sicht“ weiterlaufen – ab 19.36 Uhr wurde auch dieses Gleis aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Triebfahrzeugführer eines in Richtung Lübeck Hauptbahnhof durchgefahrenen Regionalexpress gab an, auf der Brücke 3 Kinder gesehen zu haben. Da der Regionalexpress das herunterhängende Oberleitungskabel berührt hatte, wurde der Zug im Lübecker Hauptbahnhof überprüft. Dabei wurden Schäden an beiden Stromabnehmern festgestellt. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass für den Fahrzeugverkehr über die Brücke keine Gefährdung ausgeht, wurde diese wieder freigegeben. Kurze Zeit später meldete sich eine Mutter mit 3 Kindern im Alter von neun bzw. 11 Jahren vor Ort. Sie gaben an, dass die Kinder auf der Brücke gespielt hätten. Dabei hätten sie auch Gegenstände in die Gleise geworfen, darunter einen Ast, der in der Oberleitung hängen geblieben war. Als dieser anfing zu schmoren, seien sie weggelaufen. Im Weglaufen hätten sie einen lauten Knall gehört. Gegen 21.00 Uhr wurde ein Gleis durch den Notfallmanager wieder freigegeben. Der Schaden an der Oberleitung betraf eine Strecke von ca. 600 m, die Schadenshöhe wird insgesamt auf über 50.000 Euro geschätzt. Die Bundespolizei weist darauf hin, dass gerade auch jetzt, zu Beginn der Ferienzeit, auf Kinder und Jugendliche eingewirkt wird und sie darauf hingewiesen werden, dass Bahnanlagen als Spielplatz oder für Mutproben absolut ungeeignet sind. „Die Züge fahren sehr schnell, sind leise und in den Oberleitung läuft Starkstrom. Wir werden schon in der kommenden Woche Gespräche mit Eltern und Schulleitungen in der Nähe führen, und noch vor Ferienbeginn Präventionsunterrichte anbieten.“ Erst kurz vor 06.00 Uhr, am Freitagmorgen, waren die Schäden behoben.

Quelle: presseportal.de