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MHL-Meldungen Oktober: Emanuel Geibel, Sinfoniekonzerte, 3. Blechbläsertag SH

MHL-Meldungen Oktober: Emanuel Geibel, Sinfoniekonzerte, 3. Blechbläsertag SH – An der MHL startet das Wintersemester und die neue Konzertsaison gleich mit einigen großen Projekten: Noch im Vorfeld der Semestereröffnung lädt das Brahms-Institut am 29. September in seiner Reihe „Zu Gast bei Brahms“ ein, diesmal steht der Lübecker Lyriker Emanuel Geibel im Mittelpunkt eines Gespräches zwischen Ulf Bästlein und Hans Wißkirchen, das von Wolfgang Sandberger moderiert wird.

Das MHL-Sinfonieorchester spielt unter Leitung des Gastdirigenten Christoph Altstaedt am 6. und 7. Oktober in Lübeck, am 8. Oktober in Neumünster große Werke der Orchesterliteratur. Vom 13. bis zum 15. Oktober lädt die MHL zum dritten schleswig-holsteinischen Blechbläsertag ein mit zahlreichen Konzerten, Workshops und Unterrichtsangeboten. Am 24. Oktober schließlich wetteifern Studierende erstmals öffentlich um den Musikpädagogikpreis der Imbusch-Stiftung.

Lübecker Dichter Emanuel Geibel „Zu Gast bei Brahms“
Das Brahms-Institut lädt zu seiner etablierten Reihe „Zu Gast bei Brahms“ ein. Am Freitag, 29. September um 19 Uhr steht Lübecks bekannter Dichter Emanuel Geibel im Mittelpunkt.
Erstmals nehmen keine MHL-Dozierenden, sondern externe Kulturschaffende auf dem weißen Sessel in der Villa Brahms Platz: Moderiert von Professor Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts an der MHL, widmen sich der Bariton und Germanist Professor Ulf Bästlein (Graz) und der Literaturwissenschaftler sowie Leiter der Lübecker Kulturstiftung Professor Hans Wißkirchen dem „Phänomen Geibel“. Der Lübecker Lyriker, der von 1815 bis 1884 lebte, faszinierte die Menschen wie kaum ein anderer Dichter seiner Zeit. Geibel inspirierte Komponisten wie Schumann, Wolf, Mendelssohn Bartholdy und Brahms zur Vertonung seiner Werke. Mit rund 3600 Liedern ist er nach Heinrich Heine der am meisten vertonte deutschsprachige Dichter. Doch viele der Geibel-Lieder sind, wie fast sein gesamtes Werk, in Vergessenheit geraten. Weithin bekannt geblieben ist nur sein Wanderlied „Der Mai ist gekommen“. Aus musikalisch-literarischer Perspektive suchen die Experten nach einer Antwort auf die Frage, warum Werke des zu seiner Zeit hoch geschätzten Schriftstellers erst heute wieder den Weg auf die Bühne finden. Der Liedsänger Ulf Bästlein, der von 1993 bis 2000 Gesang an der MHL unterrichtet hat, und der Pianist Sascha El Mouissi präsentieren dazu Vertonungen von Geibels Werken. Viele davon sind als Welterstaufnahme auch auf einer neuen CD zu hören, die unter dem Titel „Ich blick’ in mein Herz und ich blick’ in die Welt“ erschienen ist. Der Eintritt ist frei.

MHL eröffnet Wintersemester und neue Konzertsaison
Die Musikhochschule Lübeck (MHL) lädt am Mittwoch, 4. Oktober um 18 Uhr zur feierlichen Semestereröffnung im Großen Saal ein. Damit startet auch die neue Konzertsaison, die bis zum Semesterende Mitte Februar rund 140 Veranstaltungen und Projekte bietet.
MHL-Präsident Professor Rico Gubler, die Vizepräsidentin des Studierendenparlamentes Miriam Knebusch sowie der stellvertretende AStA-Vorsitzende Thore Schmidt begrüßen die neuen Studierenden. Über 1.000 junge Menschen hatten sich zum Wintersemester an der MHL beworben, Geige und Klavier waren dabei die beliebtesten Fächer. Von ihnen haben 94 Musikerinnen und Musiker aus 20 Nationen die Hürden der anspruchsvollen Eignungsprüfung genommen und beginnen nun zum Wintersemester ihr Studium. Insgesamt sind dann rund 450 Studierende aus über 40 Nationen an der MHL eingeschrieben. Gastredner ist Martin Losert, Professor am Mozarteum in Salzburg. Der Musikpädagoge und Saxophonist, dessen künstlerischer Schwerpunkt im Bereich der Neuen Musik und Improvisation liegt, macht sich in seinem Vortrag Gedanken über langfristige Berufszufriedenheit von Musikern und Musikpädagogen. Han Kim aus der Klasse von Professorin Sabine Meyer nimmt den mit 1.000 Euro dotierten DAAD-Preis entgegen. Begleitet am Klavier von Christian Ruvolo, stellt sich der 21-jährige Südkoreaner mit Robert Schumanns Fantasiestücken op. 73 vor. Er ging bereits mehrfach als Preisträger aus internationalen Wettbewerben hervor, so gewann er im letzten Jahr den Internationalen Jacques Lancelot-Wettbewerb in Rouen. Das MHL-Sinfonieorchester gibt unter Leitung von Gastdirigent Christoph Altstaedt (Berlin) mit einem Ausschnitt aus Beethovens „Eroica“ einen Vorgeschmack auf die Sinfoniekonzerte am 6. und 7. Oktober in der MHL sowie am 8. Oktober im Theater der Stadthalle Neumünster. Der Eintritt zur Semestereröffnung ist frei.

 

MHL-Sinfonieorchester präsentiert große Orchesterliteratur
Zu einem Sinfoniekonzert lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Freitag, 6. Oktober und Samstag, 7. Oktober um jeweils 19.30 Uhr in den Großen Saal ein. Zum Auftakt der neuen Konzertsaison präsentiert das MHL-Sinfonieorchester unter Leitung des Gastdirigenten Christoph Altstaedt  (Berlin) Schlüsselwerke der Orchesterliteratur von Beethoven, Debussy und Schönberg. In der Reihe ,,Wir in Neumünster“ ist das MHL-Sinfonieorchester mit dem Programm am Sonntag, 8. Oktober um 17 Uhr im Theater der Stadthalle Neumünster zu hören.
70 Studierende der MHL-Instrumentalklassen haben die Stücke von Beethoven, Debussy und Schönberg zusammen mit dem Gastdirigenten Christoph Altstaedt in einer zweiwöchigen Projektphase erarbeitet und bringen sie im Großen Saal der MHL und im Theater der Stadthalle Neumünster zu Gehör. Auf dem Programm stehen Beethovens dritte Sinfonie „Eroica“, Debussys „La Mer“ und Schönbergs zweite Kammersinfonie.

Großer Schritt für die sinfonische Dichtung
Mit seiner dritten Sinfonie „Eroica“  gelang Beethoven der Schritt von der klassischen Sinfonie des 18. Jahrhunderts zur großen Sinfonie des 19. Jahrhunderts. Das ungewöhnliche Ausmaß des Werkes, neue Harmonien, eine leidenschaftliche Tonsprache und rhythmische Kühnheit hatten eine evolutionäre Bedeutung für die Musikgeschichte. Die zwischen 1802 und 1803 entstandene Sinfonie wollte Beethoven ursprünglich Napoleon widmen, den er glühend verehrte. Als sich der französische General 1804 selbst zum Kaiser von Frankreich krönte, nahm er die Widmung jedoch enttäuscht zurück. Bei der Uraufführung im Jahr 1805 in Wien stand der 35-jährige Komponist selber am Dirigentenpult. Er wusste schon vor Beginn der Arbeit an der Sinfonie, dass er in den folgenden Jahren ertauben würde.
Impressionistische Klangeindrücke vom Meer.
Fast einhundert Jahre später entstand Debussys dreisätzige sinfonische Dichtung „La Mer“. In auffälligen Klangfarben beschreibt Debussy mit diesem Musterbeispiel impressionistischer Musik seine Eindrücke vom Meer. Er schrieb an seinen Verleger Jacques Durand: „Sie wissen vielleicht nicht, dass ich der schönen Laufbahn eines Seemanns bestimmt war, und dass nur die Zufälle des Lebens mich davon abgebracht haben. Nichtsdestoweniger habe ich dem Meer eine aufrichtige Leidenschaft bewahrt.“ Zur Uraufführung 1905 konnte das Publikum nur wenig mit der „nebligen“ Musik anfangen, heute ist es eines der beliebtesten und berühmtesten Werke Debussys.
Tonal orientiert
Außerdem ist Schönbergs zweite Kammersinfonie in Es-moll op. 38 zu hören, die er für ein kleines Orchester mit 19 Musikern komponierte. Über 30 Jahre beschäftigte er sich immer wieder mit seiner Komposition, bis er sie im amerikanischen Exil schließlich beendete. Hier entstanden zwischen 1936 und 1943 tonal orientierte Werke, zu denen auch die Zweite Kammersinfonie gehört. Sie wurde im Jahr 1940 uraufgeführt und gilt mit ihrer besonderen Harmonie und Dynamik als eines seiner ausgeklügeltsten Werke. Der in Heidelberg geborene Dirigent Christoph Altstaedt studierte in Detmold und Berlin. Sein zentrales Anliegen ist es, mit alternativen Konzertformaten und experimentierfreudigem Musiktheater mehr Menschen für Konzert und Oper zu begeistern. Seine Programme spannen einen Bogen von der Barockmusik auf Originalinstrumenten bis hin zur zeitgenössischen elektronischen Musik und Hiphop. In der bevorstehenden Konzertsaison debütiert er als Dirigent unter anderem beim Royal Philharmonic London, dem Philharmonia London, dem Ulster Orchestra und dem Toronto Symphony Orchestra. Karten für das Konzert im Großen Saal der MHL sind von 8 bis 19 Euro in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich (www.luebeckticket.de). Karten für das Konzert in Neumünster sind von 8 bis 12 Euro bei „Auch und Kneidl“ (Telefon 04321/4406465) erhältlich. Restkarten gibt es eine Stunde vor Konzertbeginn an der jeweiligen Abendkasse „An der Obertrave“ in Lübeck und im „Kleinflecken 1“ in Neumünster.

 

MHL veranstaltet dritten Blechbläsertag Schleswig-Holstein
Die Musikhochschule Lübeck (MHL) veranstaltet von Freitag, 13. bis Sonntag, 15. Oktober den dritten schleswig-holsteinischen Blechbläsertag. Konzerte, Vorträge, Kurse, kostenfreie Unterrichtseinheiten und Infostände geben einen Einblick in die vielseitige landesweite Blechbläserszene. Zu den Konzertsolisten und Dozenten gehört auch der renommierte Jazz-Trompeter Andy Harderer sowie Christoph Eß, der als Professor für Horn gerade einem Ruf an die MHL gefolgt ist.
Zum dritten schleswig-holsteinischen Blechbläsertag kommen verschiedene Bläserensembles, Solisten, Pädagogen, Studierende und Amateure. Insgesamt erwarten die Veranstalter 200 Ensemblemusikerinnen und -Musiker sowie rund 400 Gäste. Blechbläserkonzerte zum Auftakt
Zum Auftaktkonzert lädt die MHL am Freitag, 13. Oktober um 19.30 Uhr in den Großen Saal ein. Der 17-jährige Trompeter und Jugend-musiziert-Preisträger Matthias Hippe präsentiert sich, begleitet vom Marinemusikkorps Kiel. Auch Studierende der MHL-Instrumentalklassen spielen mit in dem großen sinfonischen Blasorchester, das von Fregattenkapitän Friedrich Szepansky geleitet wird. Es wird das Publikum mit Musik aus Klassik, Musical, Rock und Pop sowie klangvollen Märschen quer durch Stile, Gattungen und Epochen schicken. Auf dem Programm stehen unter anderem das Trompetenkonzert von Alexander Arutjunjan sowie Ausschnitte aus Weills Dreigroschenoper. Zu Gast ist im zweiten Konzertteil das „Venezuela 7/4 Ensemble“, in dem sich sieben junge Musiker aus dem weltbekannten venezolanischen „El Sistema“ zusammengefunden haben. Mit Trompeten und Schlagwerk präsentieren sie ihre mitreißende Mischung aus venezolanischen Volksliedern, lateinamerikanischer Musik und Jazz und starten mit ihrem Auftritt gleichzeitig ihre Europatournee 2017. Das Ensemble hat bisher zwei CDs herausgebracht und auf sechs internationalen Tourneen  Konzerte in neun Ländern gegeben. Unter dem Motto „Tryptichon“ steht am Samstag, 14. Oktober um 19.30 Uhr ein Streifzug durch die Epochen mit Klassik, Pop und Jazz auf dem Programm. Zu Gast ist der Österreicher Andy Harderer, Lead-Trompeter der WDR-Bigband und einer der renommiertesten Trompeter der Jazzszene. Es präsentieren sich weiterhin die WBI-Brass Band unter Leitung von Timo Hänf und die gerade von ihrer Taiwan-Tournee zurückgekehrte MHL-Bigband unter Bernd Ruf. Blechbläser aus verschiedenen Or-chestern und MHL-Studierende spielen im Ensemble „Blech aus Schleswig-Holstein“ unter Leitung von Michael Steinkühler, Soloposaunist der NDR Radiophilharmonie Hannover. Im Anschluss bieten von 21 Uhr bis 23 Uhr verschiedene MHL-Jazz-Trios „Jazz und Jam“ im Konzertfoyer.
Open Classes und Konzerte am Blechbläsertag
Am Sonntag, 15. Oktober bietet der eigentliche Blechbläsertag ab 10 Uhr Konzerte, Open Classes sowie Unterrichtsangebote für Schüler und interessierte Laienspieler. Tobias Füller, Projektleiter und MHL-Dozent für Trompete erklärt die Zielsetzung der überregionalen Veranstaltung: „Wir wollen Blechbläser verschiedenster Bereiche zusammenführen und eine breite Plattform zur Vernetzung bieten. Vom Amateur bis zum Profi findet jeder in unserem Angebot etwas Interessantes.“
Um 10 Uhr beginnt der Blechbläsertag mit einem „Warm-Up“ für die verschiedenen Blasinstrumente, zu dem auch Zuhörer und Gäste, die ein Instrument mitgebracht haben, eingeladen sind. MHL-Präsident Professor Rico Gubler und Sebastian Engels, Leiter des Vereins „Norddeutsches Blechwerk“, eröffnen den Blechbläsertag um 11 Uhr im Großen Saal. Die Jungen Blechbläser Schleswig-Holstein unter Leitung von Tobias Füller begleiten die Solisten Christoph Eß und Andy Harderer unter anderem bei Jim Parkers populärer Suite „Ein Londoner in New York“.
Im Stundenrhythmus stehen dann von 12 Uhr bis 16 Uhr Konzerte auf dem Programm, in denen sich die verschiedenen schleswig-holsteinischen Bläserensembles mit einem bunten Mix aus Klassik, Filmmusik und Unterhaltungsmusik vorstellen. Es spielen die „Junge Bläserphilharmonie Schleswig-Holstein“ unter Leitung von Christoph Liedtke (12 Uhr), der „Posaunenchor der Chorleiter“ unter Leitung von Daniel Rau (13 Uhr), das „Norddeutsche Blechwerk“ unter Leitung von Sebastian Engels und Felix Griese (14 Uhr), das MHL-Blechbläserensemble unter Matthias Krebber (15 Uhr) sowie das Posaunenensemble der MHL unter Leitung von Michael Ranzenberger (16 Uhr).
In „Open Classes“, die ab 12 Uhr in verschiedenen Räumen der MHL angeboten werden, geben Dozenten Einblick in ihren Unterricht: Andy Harderer und Tobias Füller (Trompete), Michael Ranzenberger und NDR-Solist Michael Steinkühler (Posaune), Hans Reiner Schmitt (Euphonium/Tuba) sowie Christoph Eß (Horn). Parallel bieten MHL-Studierende von 12 bis 17 Uhr halbstündige Unterrichtseinheiten für Amateurmusiker an. Im Foyer laden ganztägig verschiedene Aussteller zum Ausprobieren von Instrumenten ein. Weiterhin stellen sich Ensembles und Initiativen vor wie das Norddeutsche Blechwerk und der Alumni-Verein der MHL.
Großes Konzertfinale
In einem großen Finale präsentieren sich um 17 Uhr im Großen Saal alle Blechbläser gemeinsam im Ensemble. Unter Leitung von Tobias Füller spielen sie Bearbeitungen populärer Stücke, unter anderem von Markus Wagemann, Chris Hazell und Bruce Fraser. Solist ist noch einmal Andy Harderer. Karten für die Konzerte am Freitag, 13. Oktober und Samstag, 14. Oktober sind von 8 bis 19 Euro in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich (www.luebeckticket.de). Restkarten gibt es eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Blechbläsertages am Sonntag, 15. Oktober ist frei.

 

 

Neue Konzepte: Wettbewerb um Musikpädagogik-Preis der Imbusch-Stiftung
Erstmals veranstaltet die Musikhochschule Lübeck (MHL) einen Wettbewerb im Fach Musikpädagogik mit öffentlicher Präsentation. Unter dem Motto „Neue Konzepte“ geben Studierende der MHL am Dienstag, 24. Oktober ab 17 Uhr Einblick in ihre musikpädagogischen Projekte und Arbeiten. Die Teilnehmer konkurrieren um den mit 1.500 Euro dotierten Preis, den die Marie-Luise Imbusch-Stiftung ausgeschrieben hat.
Drei Abschlussarbeiten und Projekte zu musikpädagogischen Themen wurden aus den internen Bewerbungen MHL-Studierender zum Wettbewerb zugelassen. Die angehenden Musikpädagoginnen und Musikpädagogen stellen ihre Arbeiten nun in einem öffentlichen Auswahlverfahren im Kammermusiksaal vor. Vorgabe ist eine rund zwanzigminütige, lebendige und allgemeinverständliche Darstellung der Projektinhalte. Die Jury, die die Preisträger auswählt, besteht bewusst nicht aus internen Fachexperten, sondern aus Schulleitern Lübecker und Bad Oldesloer Schulen. Eine Kommunikationstrainerin bereitet die Studierenden auf ihren Bühnenauftritt vor. Die Bandbreite der Arbeiten reicht von der kritischen Reflexion musikpädagogischer Anforderungen bis hin zur Auswertung von Schülerbefragungen zur Sichtweise auf den heutigen Musikunterricht.
Die MHL will mit der Veranstaltung auf die Bedeutung der musikpädagogischen Ausbildung aufmerksam machen, mit der sie Musiklehrkräfte an Gymnasien, in Musikschulen oder in freier Tätigkeit auf ihren Beruf vorbereitet. Marno Schulze, Professor für Elementare Musikpädagogik erläutert: „Die musikalische Performance steht per se im Fokus der Öffentlichkeit, während die musikpädagogische Arbeit überwiegend im Alltag stattfindet. Dabei ist sie doch gerade Voraussetzung jeder künstlerischen Tätigkeit.“ Im Vergleich zu künstlerischen Wettbewerben gibt es nur wenige Preise für Musikpädagogik. Neben dem „Hochschulwettbewerb Musikpädagogik“, den die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen seit 2010 jährlich auslobt, vergeben die 24 deutschen Musikhochschulen selbst kaum Preise für das Fach. „Hier will die MHL eine Vorreiterrolle einnehmen“, erläutert Schulze. „Der neue Musikpädagogikpreis der Imbusch-Stiftung kann weiterhin auch Sprungbrett für eine Schulanstellung oder für die Teilnahme an einem überregionalen Musikpädagogik-Wettbewerb sein“, meint der Experte.
Die Lübecker Kauffrau Marie-Luise Imbusch wandelte 1982 ihr Vermögen in eine Stiftung um. Die Marie-Luise Imbusch-Stiftung hat seitdem 350 begabte junge Musikerinnen und Musiker aus Schleswig-Holstein unterstützt. Die Stipendiatenkonzerte sind fester Bestandteil des Konzertlebens an der MHL, neu ist dagegen die Förderung begabter Studierender im Fach Musikpädagogik. Der Eintritt zum Wettbewerb ist frei.