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Schmalfuß: Engagement gegen Gewalt an Frauen wird fortgesetzt

GEESTHACHT. Wenige Tage vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November ist heute (22. November) auf die Lage von Frauen aufmerksam gemacht worden. Auch Schleswig-Holsteins Gleichstellungs- und Integrationsminister Emil Schmalfuß nahm in Geesthacht an mehreren Aktionen teil. Er erklärte zur Eröffnung der Gewaltschutzwoche im Rathaus: „“Bei der Einhaltung der Menschenrechte gegen Frauen und Mädchen gibt es leider noch immer viel zu tun. Noch immer werden ein Viertel aller in Deutschland lebenden Frauen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Opfer von Gewalt ihrer aktuellen oder früheren Partner.““

Anschließend verteilte der Minister zunächst gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten sowie Vertretern des Bäckerhandwerks und der Frauenfacheinrichtungen vor einer Bäckerei gefüllte Brötchentüten, auf denen Informationen aufgedruckt sind. „“Der Slogan dieser Aktion lautet „Schaut hin! Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Wir wollen damit dazu ermutigen, bei häuslicher Gewalt nicht wegzuschauen, sondern Betroffene anzusprechen und Hilfe anzubieten““, betonte Schmalfuß. Insgesamt werden in der Aktionswoche rund um den 25. November in Schleswig-Holstein 400.000 Brötchentüten mit Informationen verteilt werden.

Um auch Frauen mit Migrationshintergrund zu erreichen, die deutsche Bäckereien oftmals nicht aufsuchen, wurde die Aktion vor drei Jahren ausgeweitet. Seitdem werden in türkischen Bäckereien und Supermärkten mehrsprachig bedruckte Gemüsetüten verteilt, in diesem Jahr 60.000 Stück. Gemeinsam mit Vertretern der Türkischen Gemeinde und der regionalen KIK-Runde startete der Minister diese Aktion vor einem türkischen Supermarkt. „“Es ist uns enorm wichtig, mit diesem niedrigschwelligen Angebot auch Migrantinnen zu erreichen und über die zahlreichen Beratungs- und Hilfeangebote zu informieren““, sagte Schmalfuß.

Der Minister dankte allen Beteiligten für ihr großes Engagement: „“Der Landesinnungsverband des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein, die Türkische Gemeinde, die Gleichstellungsbeauftragten, die lokalen Bündnisse gegen Gewalt – sie alle leisten, oftmals ehrenamtlich, eine ungemein wichtige Arbeit. Sie helfen mit, ein Umfeld zu schaffen, in dem es betroffenen Frauen hoffentlich leichter fällt, Hilfe anzunehmen.““

Schmalfuß wies zugleich darauf hin, dass Schleswig-Holstein über eine institutionalisierte Kooperation von Polizei, Justiz, Jugendhilfe, Frauenhäusern und Beratungseinrichtungen für Opfer wie für Täter häuslicher Gewalt verfügt. Diese verbindliche Zusammenarbeit im Rahmen des Kooperations- und Interventionskonzeptes bei häuslicher Gewalt – kurz KIK – habe sich bewährt.

Seit 1981 wird am 25. November weltweit mit Aktionen und Veranstaltungen zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen. In Schleswig-Holstein wird dieser Tag seit einigen Jahren genutzt, um auf häusliche Gewalt, die Gewalt in Partnerschaften, aufmerksam zu machen. Dazu finden landesweit Aktionen und Veranstaltungen, wie etwa Filmvorführungen, Theaterstücke, Vorträge oder Workshops, statt.

Hilfe für Betroffene bietet unter anderem die landesweite Frauen-Helpline mit der Telefonnummer 0700/999 11 444. Die Helpline ist immer dann geschaltet, wenn in den Beratungsstellen und Frauenhäusern keine geschulten Mitarbeiterinnen erreichbar sind: nämlich nachts und an Wochenenden. Weitere Informationen finden betroffene Frauen auch unter www.helpline-sh.de.

In Schleswig-Holstein wurden 2009 über 9.000 Frauen durch die 23 Frauenberatungsstellen unterstützt. Knapp 1.100 Frauen suchten mit rund 1.000 ihrer Kinder Zuflucht in den Frauenhäusern im Land.