Schlag gegen mutmaßliche Umsatzsteuer-Betrüger: Steuerfahndung, Staatsanwaltschaft und Polizei durchsuchen bundesweit neun Objekte
Flensburg/Kiel. Mehr als 70 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizeibeamte waren gestern (08. Dezember) bei einer Aktion gegen mutmaßliche Steuerbetrüger im Einsatz. Nach den bisherigen Ermittlungen haben drei Beschuldigte im Alter von 26 bis 57 Jahren beim Handel mit Mobiltelefonen ein sogenanntes Umsatzsteuer-Karussell aufgebaut, um angeblich entstandene Vorsteuern einzustreichen. Dabei soll es um einen Steuerbetrug in Höhe von rund fünf Millionen Euro gehen. Bei der Aktion wurden fünf Wohn- und Geschäftsräume in der Nähe von Flensburg sowie vier in anderen Bundesländern durchsucht. Die Einsatzleitung lag bei der Staatsanwaltschaft Kiel und der Steuerfahndung Flensburg, die durch Steuerfahnder aus Elmshorn, Darmstadt und Hannover sowie die Flensburger Polizei unterstützt wurden.
Seit Monaten ermittelten Flensburger Steuerfahnder, gestern schlugen sie zu. „“Den drei Tatverdächtigen wird die Hinterziehung von rund fünf Millionen Euro Steuern vorgeworfen““, sagte die stellvertretende Leiterin der Kieler Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Birgit Heß. Den Beschuldigten wird unter anderem vorgeworfen, einen Vorsteuerabzug zu Unrecht beantragt zu haben.
Bei den Durchsuchungen wurden große Mengen an Beweismaterial (u. a. Unterlagen, Computer, Handys) sichergestellt. Durch die Auswertung könnte sich das bislang geschätzte Volumen des Steuerbetruges noch erhöhen.