Schleswig-Holstein und Hamburg machen sich gemeinsam mit Kammern und UVNord für raschen Ausbau von Nord-Ostsee-Kanal und Elbe stark
Im Schulterschluss mit der IHK Schleswig-Holstein, dem UVNord sowie der Handelskammer Hamburg haben sich Wirtschaftsminister Jost de Jager und sein Hamburger Amtskollege Ian Karan heute massiv für eine schnelle Umsetzung der Elbvertiefung und den raschen Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals eingesetzt. „“Die Wasserstraßen müssen an die gestiegenen Anforderungen der internationalen Seeschifffahrt angepasst werden, um ihre Leistungsfähigkeit insbesondere für große Schiffe zu erhöhen““, sagte de Jager am 20. Dezember beim zweiten Treffen von UVNord und den IHKs. Nach den Worten von Hamburgs Wirtschaftssenator Karan seien diese Schritte für die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens mit seiner enormen Bedeutung auch für Schleswig-Holstein unabdingbar.
De Jager erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass ein Drittel der im Hamburger Hafen umgeschlagenen Ladung zum Weitertransport in den Ostseeraum bestimmt sei und vom Hamburger Hafen sowie vom Nord-Ostsee-Kanal direkt und indirekt mehrere Zehntausend Arbeitsplätze abhängig seien. „“Der Ausbau des Kanals hat aber nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ökologische Dimension““, sagte de Jager mit Blick auf die Klimabelastung durch die 250 Seemeilen längere Skagenroute.
Mit Blick über Hamburg und Schleswig-Holstein hinaus fügte Senator Ian Karan hinzu: „“Dass der Ausbau der seewärtigen Zufahrten eine Aufgabe von nationaler Bedeutung ist, ist dem Bund sehr wohl bewusst. Es gibt dazu aus meiner Sicht keine Alternativen.““
In einer gemeinsamen Erklärung fordern beide Länder den Bund auf, die maritime Wirtschaft Norddeutschlands nicht von den Weltmärkten abzukoppeln. Dazu sei es notwendig, das Verfahren zur Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe zeitnah umzusetzen und auch den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals kurzfristig in Angriff zu nehmen.
Vor der Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung hatten beide Ressortchefs eine positive Bilanz ihrer bisherigen Zusammenarbeit gezogen. „“Unser Schulterschluss ist insbesondere in der länderübergreifenden Clusterpolitik, der Wirtschaftsförderung, beim Technologietransfer sowie in der Interessenvertretung beim Bund besonders eng““, so de Jager. Als Beispiele nannte er das Maritime Cluster Norddeutschland, ein zum Jahresbeginn startendes gemeinsames Clustermanagement der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein oder das erfolgreiche Werben der gemeinsamen Life Science Agentur Norgenta im nationalen und internationalen Wettbewerb.
De Jager und Karan dankten den IHKs und dem UVNord für ihre aktive Unterstützung bei dem Prozess. Die Einrichtung einer gemeinsamen Geschäftsstelle der IHK zu Lübeck und der Handelskammer Hamburg in Norderstedt Anfang Dezember sei ein gelungenes Beispiel vertrauensvoller Kooperation.