Japan-Katastrophe sorgt für Kurssturz an Börsen – Atomwolke hüllt Finanzwelt ein – Nikkei im Keller
Atommeiler: Weltbörsen im Bann von Fukushima (Foto: flickr.com, HeyRocker) – Tokio/Frankfurt (pte/15.03.2011/11:20) – Unmittelbar nach der Finanzkrise sind Japans Börsen abermals im Keller. Sie müssen die kräftigsten Kurseinbrüche seit Jahren verkraften. Gleichzeitig zieht eine atomare Wolke aus dem zerstörten Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima laut Medienberichten Richtung Tokio. Die Kettenreaktion an Ereignissen nach dem weltweit viertstärksten Erdbeben der Geschichte hat den Nikkei-Index ins Bodenlose fallen lassen und die globalen Aktienmärkte erschüttert. Lediglich die Erneuerbare-Energien-Firmen legen angesichts der Atomkatastrophe weiterhin stark zu.
Schon am Montag war der Nikkei-Index in Folge der Unglücksserie um mehr als sechs Prozent abgestürzt. Heute, Dienstag, krachte der japanische Markt bis Börsenschluss um weitere 10,6 Prozent auf 8.605 Punkte ein. Die europäischen Indizes reißt der atomare Alptraum gleich mit in den Keller. Zu Redaktionsschluss dieser Meldung notiert etwa der Dax mit einem Minus von 5,23 Prozent bei nur mehr 6.507,35 Punkten. Der Schweizer SMI pendelt bei fast minus vier Prozent um 6.030 Punkte. Auch Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 schlossen allesamt im Minus.
Globales Konjunkturpaket
Nach der neuerlichen Explosion im schwer erschütterten Atommeiler Fukushima, die offenbar auch den Reaktor beschädigt hat, ergreifen die Anleger die Flucht aus Aktien. Die Wiederentdeckung alternativer Energien findet jedoch ihre Fortsetzung (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/110314014/). Zeitweise schoss beispielsweise das zum Pennystock verkommene Papier von Conergy im heutigen Handel um mehr als 90 Prozent nach oben. Aber auch Titel wie Solarworld, Nordex oder Q-Cells liegen im TecDax mit bis zu 26 Prozent im Plus.
Die Folgen der Japan-Katastrophe für die Weltwirtschaft beurteilen viele Experten nach aktuellem Stand jedoch durchaus positiv. Insbesondere der bevorstehende Wiederaufbau zerstörter Gebiete kann wie ein globales Konjunkturpaket wirken, berichtet die Welt. Allerdings gehen einige Prognosen von deutlichen Teuerungen etwa bei Rohstoffen aus, sobald die Nachfrage vonseiten der japanischen Industrie wieder anzieht.