Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Lübeck Lupe

Forscher entschlüsseln den Vogelflug – Festo präsentiert selbständig fliegenden Smart Bird

Silbermöwe: Forscher bauen Roboter nach Vogelvorbild (Foto: aboutpixel.de/schachspieler) – Hannover (pte/07.04.2011/13:45) – Schon Leonardo da Vinci hat versucht, den Flügelschlag eines Vogels im Modell nachzuahmen. Erst Anfang März hat das US-Unternehmen Aeron Environment Inc. mit dem „Nano Hummingbird“ den ersten „Robotervogel“ präsentiert, der autark mit der Schlagkraft seiner Flügel fliegen kann. Den Vogelflug entschlüsselt haben auch findige Ingenieure des Esslinger Unternehmens Festo http://www.festo.com, das auf der Hannover Messe mit dem SmartBird fast schon so etwas wie eine technische Sensation präsentiert hat.

„Der Schlüssel ist dabei eine ganz besondere Bewegung, die den SmartBird von den bisherigen Schlagflügelapparaten unterscheidet“, erklärt Festo-Sprecherin Claudia Hackbarth gegenüber pressetext. Wie in der Natur die Silbermöwe, kann der SmartBird eigenständig fliegen, gleiten, durch die Lüfte segeln und wieder landen – ohne dafür einen zusätzlichen Antrieb zu benötigen.

Flügel verdrehbar

Die aus Kohlelfaser und Polyurethanschaum bestehende Konstruktion der Festo-Ingenieure wiegt gerade mal 450 Gramm. Kern des Ganzen ist ein aktiver Gelenktorsionsantrieb, der es erlaubt, dass die Flügel nicht nur auf und ab schlagen, sondern sich auch gezielt verdrehen lassen. „Durch leichtes Verdrehen werden die Strömungsverhältnisse in der Luft effektiv ausgenützt, um einen besseren Aufschub zu erreichen“, erläutert Hackbarth.

Die Position der Flügel lässt sich per Funk überwachen. Weil der SmartBird ganz ohne Propeller, also ohne jegliche rotierende Teile in der Außenhülle auskommt, werde eine Verletzungsgefahr folglich vollkommen ausgeschlossen. Gesteuert wird Festos „leichter Vogel“ übrigens „on board“ von einem 32-Bit-Mikrocontroller. Den nötigen Strom liefert ein Lithium-Polymer-Akku.

Orientiert haben sich die Esslinger Ingenieure beim SmartBird an früheren Entwicklungen, wie etwa dem vor zwei Jahren der Öffentlichkeit vorgestellten Roboterpinguin (Air Penguin) oder dem einem Mantarochen abgeschauten Air Ray. Entwickelt wurde SmartBird im Rahmen des Bionic Learning Network, einem Verbund von Festo mit namhaften Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen.