Klimabotschafter wirbt in Afrika – Seidel: MV Vorreiter bei erneuerbaren Energie

Der Schweriner Triathlet Michael Kruse hat als Klimabotschafter Mecklenburg-Vorpommerns am Mittwoch auf dem höchsten Gipfel Afrikas eine Fahne des Landes gehisst und damit eine Einladung zur internationalen Energie- und Klimakonferenz in Wietow ausgesprochen. Die Fachtagung unter dem Motto „Energiepolitik ist Klimapolitik“ wird zwei Monate nach dem Weltwirtschaftsgipfel in Wietow bei Wismar stattfinden.„Am Kilimandscharo mit seinen abschmelzenden Gletschern wird der Klimawandel mit seinen Folgen besonders sichtbar“, sagte Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Schwerin. „Die Treibhausgase zu reduzieren ist wichtig, Mecklenburg-Vorpommern liegt in Sachen Klimaschutz weit vorne. Hier entwickelte Lösungen und Innovationen können weltweit interessant sein.“
Kruse war Mitte Februar von Schwerin aus gestartet, um die Einladung für die Energie- und Klimakonferenz auf den 5.895 Meter hohen „weißen Berg“ zu tragen. Zur mehrtägigen Fachkonferenz werden auch Teilnehmer aus verschiedenen Entwicklungsländern erwartet. Auf der Tagung sollen neben technologischen Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz auch die Strategien für eine nachhaltige Energieversorgung bis zum Jahr 2020 diskutiert werden.
In den letzten acht Jahren ist der Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern von unter zehn auf rund 34 Prozent gestiegen. Er liegt damit deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Allein die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien verhindert in Mecklenburg-Vorpommern jährlich die Emissionen von circa 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
„Erneuerbare Energien sind fester Bestandteil in unserem Energie-Mix“, sagte Seidel. Rund 80 Prozent der Stromerzeugung kommen im Bereich der regenerativen Energiegewinnung aus der Windkraft, die Gewinnung aus Biomasse liegt bei rund elf Prozent, gefolgt von Biogasverstromung (5,1 Prozent).
Bei den Biogasanlagen hat sich der Bestand auf über 120 erhöht. „Wir können aus Biogas Strom für etwa 15 Prozent der Haushalte in MV erzeugen“, sagte Seidel. Die erzeugte Strommenge aus Biogas hat sich gegenüber 2004 fast verdoppelt und liegt jetzt bei mehr als 112 Millionen Kilowattstunden.
Als größter Ölsaatenproduzent Deutschlands setzt MV verstärkt auf die Herstellung von Biokraftstoffen. Derzeit sind acht Anlagen zur Biodieselherstellung in Betrieb oder im Bau, weitere 22 Anlagen sind in Planung. Im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten landesweit mehr als 1.500 Mitarbeiter. Bis 2020 rechnen Experten mit einem deutschlandweiten Anstieg der Beschäftigtenzahlen von derzeit 170.000 auf 500.000 Mitarbeiter.









