Rassismus entspringt aus der Mitte der Gesellschaft – auch in Deutschland!

– Zum heutigen Internationalen Tag gegen Rassismus erklärt das Antidiskriminierungsnetzwerk Lübeck:
Der Internationale Tag gegen Rassismus geht zurück auf ein Ereignis in Südafrika im Jahre 1960: Während einer Demonstration, bei der schwarze Kinder, Frauen und Männer auf ihre Diskriminierung aufmerksam machen wollten, wurden sie mit Waffengewalt gestoppt. Es starben 69 Menschen und 180 wurden an diesem Tag verletzt. 1966 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen diesen Tag zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassismus.“ Seit dem finden jedes Jahr überall auf der Welt vielfältige Aktionen und Veranstaltungen gegen Rassismus und Diskriminierung statt.
Der diesjährige Internationale Tag gegen Rassismus findet während des Europäischen Jahres der Chancengleichheit für alle und der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt. Ein Grund mehr sich in Deutschland diesem lang vernachlässigten Thema zu widmen.
Rassismus geht uns alle an, denn Rassismus entspringt aus der Mitte der Gesellschaft. Es ist falsch Rassismus nur mit Rechtsextremismus in Verbindung zu bringen. Tagtäglich erleben Menschen in Deutschland rassistische Diskriminierungen aufgrund ihrer (zugeschriebenen) ethnischen Herkunft oder ihrer Hautfarbe.
Das ADNL begrüßt den Vorstoß der Bundesregierung die festgefahrenen Verhandlungen über den Rahmenbeschluss über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wieder aufzunehmen.
Auf Unverständnis stößt jedoch, dass die Bundesregierung trotz heftiger Kritik von Seiten unabhängiger Antidiskriminierungsstellen und Betroffenenverbände noch immer an der Ausnahmeregelung bei der Vermietung von Wohnraum im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz festhält. Die Ausnahmeregelung ist nicht durch die EU-Richtlinien abgedeckt. Im Gegenteil, gerade die nun zulässige unterschiedliche Behandlung bei der Vermietung von Wohnraum stellt in ihrer Auswirkung eine rassistische Diskriminierung dar, die nun durch das Gesetz legitimiert wird. All zu oft bekommen Menschen nicht-deutscher Herkunft keine Wohnung, weil die Hausverwaltung mit einer ausgewogenen sozialen und kulturellen Mischung argumentiert
Die Bundesregierung ist aufgefordert nun Taten statt Worte sprechen zu lassen.









