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EHEC-Infektionen Zahl der Erkrankungen steigt – einfache Vorsichtsmaßnahmen mindern Risiko

Die Zahl der Menschen, die sich mit dem Darmkeim EHEC infiziert haben, nimmt weiter zu. Die EHEC-Bakterien verursachen das lebensbedrohliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) mit blutigem Durchfall und Nierenversagen. Medienberichten zufolge gibt es deutschlandweit derzeit Hunderte Erkrankte bzw. Verdachtsfälle sowie die ersten Todesfälle. In den vergangenen Jahren lag die Zahl der HUS-Erkrankten bei 60 bis 70.

Wissenschaftler suchen unter Hochdruck nach der Quelle des aggressiven Bakteriums, das sich seit Mitte Mai sprunghaft in Deutschland ausbreitet. Zur Herkunft gibt es bisher nur Vermutungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden die EHEC-Bakterien direkt oder indirekt vom Tier auf den Menschen übertragen. Als Reservoir gelten Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe und Ziegen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt fäkal-oral, wobei die Erregeraufnahme über den Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser erfolgt, aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion).

Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass rohes Fleisch oder Rohmilch, die in Zusammenhang mit EHEC häufig als Überträger-Lebensmittel identifiziert werden, die Ursache des aktuellen Ausbruchs darstellen. Untersucht wird derzeit, inwiefern vorbereitete Salate eine Rolle spielen.
Der DEHOGA Bundesverband verfolgt die Entwicklungen mit höchster Aufmerksamkeit. Auch wenn die Entwicklung Besorgnis erregend ist, warnen wir vor Hysterie und Panikmache.

Grundsätzlich gilt es, auf die einwandfreie Einhaltung der allgemeinen Hygiene-Richtlinien zu achten. Wichtig: Bei Erhitzungsverfahren wie Kochen, Braten und Pasteurisieren werden die EHEC-Bakterien abgetötet. Voraussetzung ist, dass für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70°C im Kern des Lebensmittels erreicht wird.

Folgende Empfehlungen gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung:

Rohmilch vor dem Verzehr abkochen; pasteurisierte und ultrahocherhitzte Milch ist als sicher anzusehen.

Hände vor der Zubereitung von Speisen und nach Kontakt mit rohem Fleisch gründlich mit Wasser und Seife waschen und sorgfältig abtrocknen.

Rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und zubereiten, auch beim Grillen (dabei auch verschiedene Bretter, Teller, Zangen verwenden).

Flächen und Gegenstände nach Kontakt mit rohem Fleisch, Verpackungen oder Tauwasser sofort gründlich reinigen und abtrocknen.

Lappen und Handtücher nach der Zubereitung von rohem Fleisch möglichst auswechseln und bei mindestens 60 °C waschen.

Rohes Gemüse und Obst vor dem Konsum schälen oder zumindest gründlich waschen.

Da EHEC-Bakterien auch in streichfähigen Rohwürsten, beispielsweise in Zwiebelmettwurst oder Teewurst sowie in Rohmilchkäse vorkommen können, sollten Menschen der ausgemachten Risikogruppen (Säuglinge, Kleinkinder, ältere und abwehrgeschwächte Menschen) diese Lebensmittel vorsichtshalber meiden.

Für medizinische Fragestellungen und weiterführende Informationen verweisen wir ausdrücklich auf die zuständigen Institute und staatlichen Stellen:

Robert-Koch-Institut (RKI), federführend

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)